Im Alter und mit Diabetes kann das Sexleben problematisch werden. Doch erstens gibt es medizinische Möglichkeiten, dem Liebesleben auf die Sprünge zu helfen und zweitens kann ein offenes Miteinander zu anderen Sex-Varianten führen und die Erfüllung bringen. Foto: Photographee.eu/stock.adobe.com

Sex bei Diabetes: So klappt´s wieder im Bett

Ein erfülltes Sexualleben braucht Sicherheit und Vertrauen in der Partnerschaft, eine gute psychische Verfassung, körperliche Entspannung – aber auch Sexualorgane, die im richtigen Moment das Richtige tun. Störungen der Sexualfunktion kann jeder Mensch bekommen: im Alter oder wenn Diabetes vorliegt.

„Grund sind Folgeschäden der Zuckerkrankheit, wie Durchblutungsstörungen und Nervenschädigungen“, erklärt Professor Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber„.

Beckenbodentraining gegen Scheidentrockenheit

Gegen Scheidentrockenheit lässt sich ebenfalls etwas tun. In Absprache mit dem Gynäkologen oder der Gynäkologin können Frauen auf Hormon-Salben, Zäpfchen oder andere medikamentöse Unterstützung zurückgreifen. Auch Gleitcremes oder -gele helfen. Ein weiteres, oft unterschätztes Hilfsmittel ist Beckenbodentraining, das innen liegende Muskeln im Beckenboden kräftigt. Schöner Nebeneffekt: Sie werden besser durchblutet und man kann intensivere Orgasmen bekommen.

PDE-5-Hemmer bei Erektionsproblemen

Während Frauen typischerweise mit Scheidentrockenheit zu tun haben, kämpfen Männer häufig mit Erektionsproblemen. Neben einer ärztlichen Beratung können Männer auch selbst einiges verändern: Ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport und ein gut eingestellter Blutzucker können helfen, eine Erektion zu bekommen und zu halten. Klappt es mit diesen Maßnahmen allein nicht, gibt es Medikamente, die verschrieben werden können – sogenannte PDE-5-Hemmer. Durch die Blockade eines Enzyms bleiben die Gefäße länger weit, die Erektion dauert länger an. Vor der Einnahme der verschreibungspflichtigen Mittel ist es wichtig, sich immer gut beraten zu lassen, besonders wenn bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt.

Die Erektion des Mannes kann zum Beispiel auch mit Hilfe einer Vakuumpumpe herbeigeführt werden. Oder mit einer Schwellkörper-Autoinjektionstechnik (SKAT), bei der ein gefäßerweiterndes Mittel in den Penis gespritzt wird. Neben Tabletten in der Harnröhre oder Hormonbehandlungen wären da auch noch Operationen bis hin zu einer Penisprothese.  

Reden steigert das Wohlbefinden – auch in der Liebe

Letztlich aber sollten solche einschneidenden Eingriffe auf Basis einer partnerschaftlichen Entscheidungsfindung erwägt werden. Der Behandlungserfolg bei Sexstörungen hängt stark vom offenen Miteinander der Partner ab.

Übrigens: Guter Sex ist nicht in erster Linie Ergebnis einer gewissen Standhaftigkeit des Mannes, denn der Geschlechtsverkehr besteht nicht nur aus klassischer Penetration. Sex hat viele Facetten. Wichtig ist, ehrlich zu kommunizieren. Und das, ohne den Anspruch zu haben, dass alles zu funktionieren hat. Für Offenheit ist es nie zu spät.

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