Ein substanzieller Anteil der Personen, die sich mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren, entwickelt Long-COVID mit einem häufig über Monate andauernden, vielfältigen Symptombild. Die Coronavirus-Impfung senkt das Risiko für Long-Covid. Foto: niphon/stock.adobe.com

Metaanalyse: Coronavirus-Impfung vor Infektion schützt vor Long-COVID

Die Coronavirus-Impfung vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 senkt das Risiko für Long-COVID. Dies zeigte eine Metaanalyse über sechs Beobachtungsstudien mit insgesamt 536.291 ungeimpften und 84.603 vor der Infektion geimpften Personen. Eine Analyse über weitere sechs Beobachtungsstudien zeigte zudem, dass eine Impfung nach der Infektion und Entwicklung von Long-COVID den meisten Betroffenen hingegen nicht hilft, die Symptome zu bessern.

Ein substanzieller Anteil der Personen, die sich mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren, entwickelt Long-COVID mit einem häufig über Monate andauernden, vielfältigen Symptombild. Die Coronavirus-Impfung schützt effektiv vor schweren Erkrankungen (COVID-19) nach der Infektion. Ob sie auch vor Long-COVID schützen kann, war jedoch nicht klar. Um die dazu vorliegende wissenschaftliche Evidenz zu analysieren, führten Wissenschaftler nun einen systematischen Review mit Metaanalyse durch, wie das DeutschesGesundheitsPortal berichtet.

Systematischer Review mit Metaanalyse

Die Autoren ermittelten Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed und EMBASE mit Veröffentlichungen bis September 2022. Prospektive Studien und Beobachtungsstudien mit Patienten mit oder ohne Impfung vor einer SARS-CoV-2-Infektion wurden berücksichtigt. Zusätzlich umfasste die Analyse auch Studien, in denen symptomatische Veränderungen im Rahmen von Long-COVID je nach Impfstatus betrachtet wurden. Zur statistischen Einschätzung der Ergebnisse berechneten die Wissenschaftler Odds Ratios für jedes Ergebnis.

Die Analyse umfasste 6 Beobachtungsstudien mit insgesamt 536.291 ungeimpften und 84.603 vor der Infektion geimpften Personen im durchschnittlichen Alter von 41,2 bis 66,6. Außerdem wurden 6 Beobachtungsstudien mit zusammen 8199 Long-COVID-Patienten im durchschnittlichen Alter von 40,0 bis 53,5 Jahren analysiert, in denen die Patienten anschließend an die SARS-CoV-2-Infektion die Impfung erhielten.

Vollständige Impfung bringt die meisten Vorteile

Eine vollständige Impfung (zwei Dosen) war mit einem niedrigeren Risiko für Long-COVID assoziiert im Vergleich zu keiner Impfung oder nur einer Impfdosis. Auch in Bezug auf einzelne Long-COVID-Symptome (anhaltende Fatigue und Lungenprobleme) zeigte sich die vollständige Impfung als effektiv im Vergleich zu keiner Impfung.

Bei Personen, die Long-COVID-Symptome nach der Infektion entwickelten, berichteten 54,4 % keine symptomatischen Veränderungen anschließend an die Impfung. Verbesserungen berichteten hingegen 20,3 % im Zeitraum von 2 Wochen bis 6 Monate anschließend an die Coronavirus-Impfung.

Impfung nach Infektion bringt meist keine Besserung

Die Autoren schließen, dass die Coronavirus-Impfung vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 das Risiko für Long-COVID senkt. Nach der Infektion und der Entwicklung von Long-COVID hilft die Impfung hingegen den meisten Betroffenen nicht, Symptome zu bessern.   DGP/HealthCom