Legionellen sind Bakterien, die sich hauptsächlich in warmem Wasser vermehren. Sie können zum Beispiel beim Duschen durch das Einatmen von feinen Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten, in die Lunge gelangen und eine Infektion verursachen. Foto: Animaflora PicsStock/stock.adobe.com

Legionellen im Trinkwasser: Bakterien können unbehandelt zu Organversagen führen

Ein Legionellen-Ausbruch in der Flüchtlingsunterkunft des Enzkreises im Kieselbronner Reible sorgte dafür, dass 17 Menschen das Gebäude verlassen und kurzfristig anderweitig untergebracht werden mussten. Dass Legionellen, also Bakterien, die gesundheitliche Probleme bereiten können, im Trinkwasser festgestellt werden, ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Man muss jedoch schnellstens dagegen etwas tun, wenn man nicht gefährliche Infektionen in Kauf nehmen will.

Legionellen bei regelmäßiger Untersuchung entdeckt

Eine regelmäßig notwendige Untersuchung des Wassers erfolgte im Kieselbronner Fall durch den Eigentümer der Gebäude im Reible, die Familienheim Pforzheim e.G. „Umgehend wurde ein Fachbetrieb für die erforderlichen Maßnahmen beauftragt, unter anderem für eine thermische Desinfektion“, so Enzkreis-Pressesprecher Jürgen Hörstmann. Die zu diesem Zeitpunkt 17 Bewohner wurden verlegt, zum größten Teil nach Öschelbronn.

Nach aktueller Information des Eigentümers läuft derzeit die Nachuntersuchung in den beiden Gebäuden. Davon hänge ab, so Hörstmann, wann die Wohnungen wieder für die Flüchtlinge freigegeben werden können. Mehr dazu auf PZ-news.de.

Bakterien vermehren sich in warmem Wasser

Legionellen sind Bakterien, die sich hauptsächlich in warmem Wasser vermehren, insbesondere in Wasserleitungen, Warmwasserspeichern, Klimaanlagen und Whirlpools. Sie können durch das Einatmen von feinen Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten, in die Lunge gelangen und eine Infektion verursachen.

Um sich vor Legionellen im Trinkwasser zu schützen, sollten Wasserleitungen regelmäßig gewartet und gereinigt werden, insbesondere in Gebäuden mit einem höheren Risiko wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Hotels. Es wird empfohlen, Wasserleitungen regelmäßig auf Legionellen testen zu lassen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Tipp: Lassen Sie nach längerer Abwesenheit daheim das Wasser erst einmal durch die Wasserhähne und Duschköpfe laufen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Legionellose kann lebensbedrohlich werden

Trotz Meldepflicht wird nur ein sehr geringer Teil der von den Bakterien verursachten Legionellen-Fälle erfasst. Die Symptome einer Legionellose ähneln oft einer schweren Lungenentzündung und können Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit umfassen. In schweren Fällen kann eine Legionellose zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Organversagen führen.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Krankheitsbildern. Die beiden wichtigsten sind die Legionärskrankheit, eine schwere Erkrankungsform mit einer Lungenentzündung, und das Pontiac-Fieber, eine leichte Form ohne Lungenentzündung.

Die Behandlung einer Legionellose erfolgt in der Regel mit Antibiotika, die von einem Arzt verschrieben werden. Es ist wichtig, eine Legionellose frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Wenn Sie Symptome einer Legionellose bemerken, suchen Sie umgehend medizinische Hilfe auf.          Constantin Hegel/PZ/tok

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