Für den meisten Arbeitsausfall sorgten im ersten Quartal 2024 erneut die Atemwegserkrankungen. Zahlenmäßig dahinter lagen Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen. Foto: Stockfotos-MG/stock.adobe.com

Krankenstand im 1. Quartal 2024 in Baden-Württemberg weiterhin auf Rekordniveau – Jüngere öfter krank

Der Krankenstand der Beschäftigten in Baden-Württemberg ist im ersten Quartal 2024 mit 5,1 Prozent weiterhin hoch geblieben. Nach einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit waren durchschnittlich an jedem Tag von 1000 Beschäftigten 51 krankgeschrieben. Damit blieb der Krankenstand unverändert zum Vorjahreszeitraum auf Rekordniveau. Für den meisten Arbeitsausfall sorgten erneut Atemwegserkrankungen.

Keine Trendwende beim Krankenstand in Sicht

So verursachten in den ersten zwölf Wochen 2024 Erkältungskrankheiten 130 Fehltage je 100 Versicherte, 2023 waren es im ersten Quartal 128 Tage je 100 Versicherte. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen verzeichnet die Analyse einen leichten Anstieg um 3,7 Prozent. Rückenschmerzen und vergleichbare Probleme verursachten 72 Fehltage je 100 Versicherte (Vorjahresquartal: 69 Tage). Bei psychischen Erkrankungen gab es mit 64 Fehltagen je 100 Versicherte ebenfalls einen Anstieg (plus 5,6 Prozent). Alle drei Erkrankungsgruppen zusammengenommen verursachten mehr als die Hälfte aller Fehltage (58 Prozent).

„Leider verharrt der Krankenstand hierzulande auf hohem Niveau und eine Trendwende ist weit und breit nicht in Sicht“, sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Das betriebliche Gesundheitsmanagement bleibt daher für alle Arbeitgeber im Südwesten ein zentrales Thema, damit sich die negative Situation nicht weiter verfestigt.“

Jüngere öfter krankgeschrieben

Während jüngere Altersgruppen öfter krankgeschrieben waren, war die durchschnittliche Falldauer bei älteren Beschäftigten wesentlich höher. Demnach dauerte ein durchschnittlicher Krankschreibungsfall bei den bis 20-Jährigen knapp fünf Tage; in der ältesten Beschäftigtengruppe ab 60 waren es rund 17 Tage.

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 250.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Baden-Württemberg aus. Dabei fällt auf, dass die Arbeitnehmer im Südwesten scheinbar gesünder leben, denn der Krankenstand im Deutschland-Durchschnitt liegt deutlich höher.

Im Deutschland-Vergleich sind die Baden-Württemberger scheinbar gesünder

Der Krankenstand in ganz Deutschland bleibt 2024 bislang ebenfalls auf hohem Niveau. Er lag im ersten Quartal 2024 mit 5,8 Prozent nur knapp unter dem Rekord des Vorjahres (5,9 Prozent im ersten Quartal 2023). Von Januar bis Ende März waren an jedem Tag 58 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. In den ersten zwölf Wochen des Jahres fehlten bereits 38 Prozent der Beschäftigten mindestens einmal mit einer Krankschreibung. Jüngere Beschäftigte waren dabei häufiger betroffen als ältere: Bei den unter 20-Jährigen hatten 59 Prozent mindestens eine Krankschreibung, bei den über 60-Jährigen nur 33 Prozent. Bei den Jüngeren dauerte ein Krankheitsfall durchschnittlich 4,4 Tage, bei den Beschäftigten ab 60 waren es pro Fall im Durchschnitt 18 Tage.    

Die DAK-Gesundheit hilft Unternehmen im Südwesten mit BGM-Angeboten dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken. Mehr dazu unter: www.dak.de/bgm     pm