Keto- oder DASH-Diät: Was verbessert Blutdruck, Blutzucker und Gewicht deutlicher?

Eine aktuelle Studie untersuchte die Wirksamkeit einer sehr kohlenhydratarmen (ketogene) Diät im Vergleich zu einer DASH-Diät bei Erwachsenen mit Bluthochdruck und Prädiabetes/Diabetes sowie starkem Übergewicht/Adipositas. Demnach besserten sich mit ketogener Ernährung Blutdruck, Blutzucker und Gewicht deutlicher als mit der DASH-Diät.

Erwachsene mit einer dreifachen Multimorbidität (Bluthochdruck, Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes sowie Übergewicht oder Adipositas) haben ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen. Experten sind sich nicht einig darüber, welche Ernährungsinterventionen und Unterstützungsstrategien für diese Gruppe empfohlen werden sollte.

DASH-Diät ist Standard für Blutdruckkontrolle in den USA

Die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) ist die Standard-Diätempfehlung zur Blutdruckkontrolle durch die American Heart Association. Die DASH-Diät ist reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und fettarmen Milchprodukten. Der Konsum von gesättigten Fetten, der Gesamtfettgehalt und Salz werden bei dieser Ernährungsform eingeschränkt.

Eine weitere vielversprechende Diät ist eine sehr kohlenhydratarme Diät, auch als ketogene Diät bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine sehr kohlenhydratarme, eiweißreiche und fettreichere Ernährung. Es konnte bereits gezeigt werden, dass eine ketogene Diät den Blutdruck senkt. Die Keto-Diät wird von der American Diabetes Association als Option zur Blutzuckerkontrolle und Gewichtsabnahme empfohlen. Die ketogene Diät sollte nur mit ärztlicher Begleitung und typischerweise über begrenzte Zeiträume durchgeführt werden, um Mangelernährung und gesundheitliche Risiken zu reduzieren.

Vergleich von ketogener und DASH-Diät

Eine aktuelle randomisierte, kontrollierte Studie verglich nun die Wirksamkeit der ketogenen Diät mit der DASH-Diät. Hierzu wurden Erwachsene in den USA mit der oben skizzierten Multimorbidität randomisiert entweder der ketogenen Diät oder der DASH-Gruppe zugeteilt und folgten diesen Ernährungsmaßnahmen über vier Monate. Zudem wurde untersucht, ob zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen (achtsames Essen, positive Emotionsregulation, soziale Unterstützung und Kochen) einen Einfluss auf die Studienergebnisse haben.

Insgesamt nahmen 94 Personen an der Studie teil. In Intention-to-Treat-Analysen führte die ketogene Diät im Vergleich zur DASH-Diät zu einer stärkeren Verbesserung in mehreren Faktoren:

• Mittlerer systolischer Blutdruck
• HbA1c
• Gewicht

Die zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse.

Bei Erwachsenen mit Bluthochdruck, Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes sowie Übergewicht oder Adipositas führte demnach eine sehr kohlenhydratarme Ernährung im Vergleich zur DASH-Diät über einen Zeitraum von vier Monaten zu größeren Verbesserungen des systolischen Blutdrucks, der Blutzuckerkontrolle und des Gewichtes. Laut der Studienautoren sind größere Studien mit längerer Nachbeobachtungszeit erforderlich, um festzustellen, ob die ketogene Diät bei dieser Patientengruppe tatsächlich vorteilhafter ist als die DASH-Diät.  

Keto-Diät: bitte nur nach ärztlicher Absprache

„Die ketogenen Ernährungstherapien (KET) sind verschreibungspflichtig, denn sie erfordern ein umfangreiches Behandlungsprogramm, das von einem Arzt oder einer Ärztin sowie einer qualifizierten Ernährungsfachkraft begleitet werden muss. Nur so wird sichergestellt, dass eine für den Patienten oder die Patientin geeignete Berechnung des Energie-, Protein- und Nährstoffanteils erfolgt und tatsächlich eingehalten wird. Auskunft darüber kann ein Ernährungsprotokoll geben, das die Ernährungsfachkraft regelmäßig mit dem Patienten oder der Patientin auswertet“, informiert die AOK auf einer Webseite zum Thema Keto-Diät.

Die ärztliche Überwachung der KET sei unter anderem deshalb sinnvoll, weil bei allen Keto-Diäten kohlenhydratfreie Supplemente, also besondere Nahrungsergänzungsmittel für die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, erforderlich seine. So soll eine Überdosierung, wie sie ohne ärztliche Beratung passieren könnte, vermieden werden. Mehr Infos < hier >.