Vorbildlich: Beim Wickeln ist nichts in Greifweite des Säuglings, was für ihn gefährlich werden könnte. Bei der Pflege sollte man besser kein Puder und vor allem keine ätherischen Öle verwenden. Foto: Irina Schmidt/stock.adobe.com

Gefahr fürs Baby: Pflegeprodukte, Arznei und ätherische Öle runter vom Wickeltisch

Einen zappelnden Säugling zu wickeln ist nicht immer einfach. Cremes, Öle oder Zäpfchen sollten daher griffbereit liegen – allerdings nur für die Erwachsenen. Und dann gibt es da noch weitere elementare Sicherheitstipps für wickelnde Mütter und Väter.

Das Infocenter der R+V Versicherung weist darauf hin, dass Pflegeprodukte und Arzneimittel für die Kleinen gefährlich sein können.

Ältere Säuglinge greifen gern nach umliegenden Sachen

Je älter Säuglinge werden, desto öfter greifen sie nach Sachen – auch auf dem Wickeltisch. „Wenn Medikamente oder Pflegeprodukte in ihrer Nähe stehen, kann das gefährlich sein“, warnt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung.

Erwischt das Kind eine offene Verpackung, können schädliche Substanzen in die Atemwege gelangen. „Zudem stecken sich die Kleinen gerne alles in den Mund – und da gehören Zäpfchen und beschmierte Tubendeckel auf keinen Fall hin“, so Kaiser weiter.

Puderdosen zum Spielen tabu

Besonders gefährlich für Babys ist es, Puder einzuatmen: Das kann die Lunge schwer schädigen. „Deshalb wird inzwischen ganz von der Verwendung von Puder zur Säuglingspflege abgeraten“, sagt R+V-Ärztin Kaiser. Auch Öl kann beim Einatmen negative Folgen haben – selbst harmloses Babyöl, das zur Babymassage eingesetzt wird. Feste Teile wie Zäpfchen oder Tabletten können dagegen in der Speiseröhre stecken bleiben oder in die Luftröhre gelangen.

„Daher sollten alle Pflegeprodukte und Medikamente außerhalb der Reichweite der Kleinen stehen. Eltern sollten zudem Tuben, Dosen und Flaschen sofort nach Gebrauch schließen“, rät Kaiser. Ebenfalls wichtig: Pflegeprodukte und Medikamente sind kein Spielzeug. „Besser ist es, zur Ablenkung ein paar kleine Spielzeuge bereitzulegen“, meint Friederike Kaiser.

Keine ätherischen Öle und nie ohne Beaufsichtigung

Das Kind ist mit Puder oder Öl in Kontakt gekommen und hustet stark? Dann sollten Eltern sicherheitshalber eine Arztpraxis aufsuchen oder den Giftnotruf kontaktieren. Das gilt auch beim Verdacht auf eine Vergiftung.

Ätherische Öle wie sie beispielsweise bei Erkältungskrankheiten von Erwachsenen zum Einsatz kommen, sind für Säuglinge und Kleinkinder extrem gefährlich. Sie können, wenn sie in die Atemwege geraten, einen gefährlichen Stimmritzenkrampf und damit einen absoluten Notfall auslösen. Deshalb ist bei deren Einsatz größte Vorsicht geboten.

Egal wie hektisch es gerade ist oder wer an der Tür klingelt: Babys sollten niemals unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen.    pm