Ein Aspekt von Migräne, der möglicherweise relevant sein könnte, ist ein Ungleichgewicht in der Versorgung mit Mineralien bei Menschen mit Migräne. Foto: Krakenimages.com/stock.adobe.com
Fördert mangelnde Mineralstoffversorgung die Migräne bei Frauen?
Eine Querschnittsstudie ermittelte Konzentrationen unterschiedlicher Mineralien bei Frauen mit und ohne Migräne. Dabei konnten geringere Plasmaspiegel verschiedener Mineralstoffe und eine niedrigere Aufnahme von Mineralien mit der Nahrung bei Frauen mit Migräne gezeigt werden.
Wie das DeutschesGesundheitsPortal (DGP) berichtet, könnten somit Anpassungen der Ernährung bei Migränepatienten sinnvoll sein.
Komplexe neurologische Erkrankung
Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, deren Ursache noch nicht verstanden ist. Ein Aspekt, der als möglicherweise relevant diskutiert wird, ist ein Ungleichgewicht in der Versorgung mit Mineralien bei Menschen mit Migräne.
Dies wurde allerdings bislang bei Migränepatienten in den schmerzfreien Phasen (interiktal) kaum untersucht. Die vorliegende Studie ermittelte daher Konzentrationen unterschiedlicher Mineralien bei Frauen mit und ohne Migräne.
Mineralstoffversorgung bei Migräne
In die Querschnittsstudie wurde Frauen ähnlichen Alters und Gewichts mit Migränediagnose und ohne Migräne eingeschlossen. Die Autoren ermittelten Plasmaspiegel von Magnesium (Mg), Kupfer, Kalzium, Zink, Eisen und Selen bei allen Teilnehmerinnen. Die Aufnahme von Nährstoffen analysierte die Studie zudem über eine Befragung zur Ernährung in den letzten 24 Stunden.
Die Belastung durch Migräne wurde mittels HIT-6 (Headache Impact Test, version 6) erfasst. Die Wissenschaftler analysierten schließlich den Zusammenhang zwischen Migräne-Belastung und der Versorgung mit Mineralien anhand der Plasmaspiegel und der Aufnahme mit der Nahrung.
Migräne-Patientinnen mit niedrigerem Plasmaspiegel
An dieser Untersuchung nahmen insgesamt 67 Frauen teil, von denen 38 mit Migräne diagnostiziert waren. 29 Frauen dienten als Kontrolle. Frauen mit Migräne hatten signifikant niedrigere Plasmaspiegel von Magnesium, Kalzium, Kupfer und Zink als die Kontrollpersonen. Zudem nahmen die Migränepatientinnen signifikant weniger Magnesium, Kupfer und Eisen mit ihrer Nahrung auf als die Frauen ohne Migräne.
Die Belastung durch die Migräne war jedoch nicht mit der Mineralienversorgung oder deren Konzentrationen im Blut assoziiert.
Mangel mit angepasster Ernährung ausgleichen
Die Studie zeigt somit geringere Mengen verschiedener Mineralstoffe und niedrigere Aufnahme von Mineralien mit der Nahrung bei Frauen mit Migräne auf. Anpassungen der Ernährung könnten demnach einen wichtigen Beitrag leisten, einen möglichen Mineralienmangel auszugleichen. Hinweise zu Nährstoffen und Quellen aus der Ernährung können bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gefunden werden. DGP/HealthCom