Wann ein Kind welche Bewegungsfertigkeiten erlernt, ist unterschiedlich. Eltern sollten hier gelassen bleiben. Sie können ihrem Kind aber schon früh vorleben, dass Bewegung jeden Tag dazu gehört. Copyright: iStock/skynesher

Eltern sind Vorbild: Gesunde Ernährung und viel Bewegung fürs Kleinkind

Eine ausgewogene Ernährung und reichlich Bewegung fördern die gesunde Entwicklung von Kleinkindern. Eltern sind hierbei wichtige Impulsgeber und Vorbilder für ihre Kinder.

Die Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter des Netzwerks Gesund ins Leben helfen dabei, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen in Familien umzusetzen.

Kleinkinder lernen jeden Tag etwas Neues. Neue Wörter, neue Bewegungsabläufe, neue Verhaltensweisen. Dabei orientieren sie sich an ihrem Umfeld und ahmen nach, was Geschwister, Freunde und besonders die Eltern vorleben. Wie sich diese verhalten, beeinflusst das Tun der Kleinen ganz wesentlich – das gilt auch für das Ernährungs- und Bewegungsverhalten.

Lernen durch gemeinsames Essen

Die Familie beziehungsweise das Umfeld, in dem das Kind aufwächst, bildet den ersten und wichtigsten sozialen Rahmen beim Essenlernen. Kleinkinder übernehmen familiäre und kulturelle Rituale, Gewohnheiten und Praktiken beim Essen und gestalten diese aktiv mit. Gemeinsame Mahlzeiten dienen somit nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern sind gleichzeitig soziale Interaktionen und Lernerfahrungen.

Eltern und andere Bezugspersonen können ein gesundes Essverhalten des Kindes fördern, indem sie beim gemeinsamen Essen als gute Beispiele vorangehen: Essen sie genussvoll Obst und Gemüse und trinken Wasser zu den Mahlzeiten, wird das Kind neugierig, möchte „die Großen“ imitieren und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dieses Verhalten auch bei ihm zur Gewohnheit wird.

Aktive Eltern = aktive Kinder

Wann ein Kind welche Bewegungsfertigkeiten erlernt, ist individuell sehr unterschiedlich. Eltern sollten hier gelassen bleiben. Sie können ihrem Kind aber schon früh vorleben, dass Bewegung jeden Tag dazu gehört. „Das wichtigste Rollenvorbild in Bewegungsfragen sind und bleiben die Eltern“, sagt Christine Joisten, Professorin an der Sporthochschule Köln und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Netzwerks Gesund ins Leben. „Führen die Eltern ein aktives Leben, so werden es die Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit nachahmen.“

Für den Alltag mit Kindern bedeutet das: Eltern sollten dem großen Bewegungsdrang, den Kinder von Natur aus haben, genug „Freiraum“ geben. Besonders Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren brauchen Möglichkeiten, sich auf vielfältige Art und vor allem draußen zu bewegen. Die Eltern können die körperliche Aktivität ihrer Kleinkinder fördern, indem sie zum Beispiel gemeinsam an der frischen Luft Ball spielen, genügend Raum für freies Spielen schaffen oder Musik anmachen zum Tanzen.

Außerdem können Eltern Bewegung gezielt in ihren Alltag einbauen und beispielsweise kurze Wege zusammen mit ihrem Kind zu Fuß gehen oder das Rad oder Laufrad nehmen, anstatt das Kind in den Buggy zu setzen oder mit dem Auto zu fahren. Toben und Klettern im Garten, Wald oder auf dem Spielplatz mit anderen Kindern fördert außerdem die soziale Kompetenz. Ähnliche Effekte haben angeleitete Angebote wie Eltern-Kind-Turnen. Aktivitätszeiten sollten sich dabei immer mit Ruhephasen (etwa Buch lesen, ruhiges Spielen, Ausruhen) abwechseln.

Für Fachkräfte: aktuelle Materialien zum Herunterladen

Mit den aktualisierten Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter liegt Fachkräften ein Standard für die Beratung von Familien mit Kleinkindern zwischen einem und drei Jahren vor. Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter hier herunterladen

Ergänzend zu den Handlungsempfehlungen ist ein Abreißblock zu Ernährung und Bewegung von Kleinkindern verfügbar. In verständlicher Sprache und anschaulich illustriert fasst er die wesentlichen Botschaften zu ausgewogenem, nachhaltigem Essen und der Bedeutung von Bewegung für Kleinkinder auf zwei Seiten zusammen. Die Informationen sind so aufbereitet, dass Fachleute sie im Rahmen einer Beratung an Eltern weitergeben können. Abreißblock „Was Kleinkinder brauchen“ hier herunterladen
pm

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