Sich im Urlaub einen Hepatitis-A-Virus einfangen, geht schnell. Eine hochansteckende Leberentzündung zu vermeiden, geht auch schnell – mit einer Impfung, die allerdings vor dem Reiseantritt mit dem Hausarzt geplant werden sollte. Foto: Tobias Arhelger/stock.adobe.com
Das sollten Urlauber wissen, um sich vor Hepatitis zu schützen
Raus aus dem Alltagstrott, hinein ins Abenteuer: Immer mehr Urlauber erwarten mehr als nur Sonne satt und all inclusive. Urlauber sind heutzutage nicht nur spontaner, sie legen auch immer größeren Wert auf neue Erlebnisse. Umso wichtiger ist es, eventuelle Gesundheitsrisiken zu kennen und sich vor einer folgenreichen Erkrankung wie Hepatitis A zu schützen.
Individuelle und nachhaltige Urlaubsformen werden immer relevanter und bringen eine Reihe von neuen Reisetrends hervor: Aktivurlauber suchen neue sportliche Herausforderungen, Food Lovers probieren sich durch regionale Spezialitäten und kulinarische Trends, Entdecker schwärmen von spontanen Roadtrips ins Blaue, Couchsurfer von ihren Erlebnissen mit einheimischen Gastgeber, und für Backpacker ist schon der Weg das Ziel.
Hochansteckende Leberentzündung
Was abenteuerlustigen Urlaubern oft nicht bewusst ist: All diese Trends bergen Risiken – nicht zuletzt die Gefahr, an der sogenannten Reisehepatitis zu erkranken, einer hochansteckenden Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird.
Urlauber sollten sich deshalb am besten schon acht bis zwölf Wochen vor der Reise in ihrer hausärztlichen Praxis zu Reiseimpfungen beraten lassen. Eine Hepatitis-A-Impfung ist gut verträglich und kann zusammen mit anderen Impfungen vorgenommen werden.
Reisetrends im Risiko-Check
Wer abseits ausgetretener Pfade unterwegs sein will und Abenteuer erleben möchte, darf die Vorbereitung nicht vernachlässigen. Dazu gehört, sich rechtzeitig über Gesundheitsrisiken zu informieren. Vorsicht ist deshalb besonders bei den aktuell beliebten Travel Challenges angebracht, bei denen man auf Reisen bestimmte Aufgaben erfüllen muss (wie Selfies vor spektakulären Kulissen, eine Tour mit dem geliehenen Motorroller über die Insel oder ein Weitspuck-Wettbewerb mit Melonenkernen). Dass Sportverletzungen, Unfälle oder Magenverstimmungen hier ein Thema sein können, ist bekannt. Weniger bekannt ist das Risiko, sich mit Hepatitis A zu infizieren.
Gefahr lauert unter anderem im Trink- oder Badewasser
Neben den meisten tropischen Regionen gehören der Mittelmeerraum und die immer beliebter werdenden südosteuropäischen Destinationen zu den Gebieten mit hohem Hepatitis-A-Vorkommen. Weil die meisten Infektionen durch verunreinigtes Trinkwasser, Badewasser oder kontaminierte Lebensmittel hervorgerufen werden, bergen gerade individuelle Urlaubsformen und Reisetrends Risiken: So kann die spontane Essenseinladung bei den netten einheimischen Vermietern ebenso zur Infektionsquelle werden wie der eisgekühlte Drink in der Altstadtdisco, der Einkauf auf lokalen Märkten, der Proviant vom Obststand am Straßenrand oder das Auffüllen der Trinkflasche unterwegs.
Erhöht ist die Ansteckungsgefahr vor allem in Gebieten mit niedrigen Hygienestandards – ein Risiko, das es besonders bei Roadtrips und Wanderungen durch abgelegenere ländlichere Regionen im Auge zu behalten gilt. Da es entsprechend schwierig ist, jeden Kontakt mit dem Erreger zu vermeiden, besteht die einfachste und sicherste Art der Vorsorge in einer rechtzeitigen Impfung gegen Hepatitis A.
Urlauber sollten sich frühzeitig vom Hausarzt zu Reiseimpfungen wie Hepatitis A und B beraten lassen. Weitere Informationen auch unter: www.bereit-zu-reisen.de.
Hepatitis-Fälle in Deutschland bis 2019
Die Statistik zeigt die Anzahl der Hepatitis-Fälle in Deutschland nach Hepatitistyp im Zeitraum von 2001 bis 2019. Im Jahr 2019 wurden deutschlandweit insgesamt 5.940 Fälle von Hepatitis-C registriert. Die verschiedenen Hepatitisformen unterscheiden sich bezüglich einer ursprünglichen Schädigung der Leberzellen prinzipiell nur in der Schwere und der Dauer.
Zur Meldung bestimmter Krankheiten sind behandelnde Ärzte, wie auch Krankenhäuser und Infektionslabore durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) verpflichtet. Diese Meldepflicht gilt nicht nur bei erkannter Erkrankung oder einem festgestellten Todesfall, sondern auch bei einem begründeten Infektionsverdacht. Statistisch aufbereitet werden die Daten durch das Robert Koch-Institut, das auf seiner Webseite die anonymisierten Daten in Jahresberichten zur Verfügung stellt.