Exosome transportieren zwischen den Zellen bioaktive Moleküle, die für die Koordination von zellulären Prozessen und die Regulation von physiologischen Funktionen im Körper wichtig sind. Sie können in die tiefen Schichten der Haut eindringen. Dort helfen sie bei der Regeneration der Hautzellen und bei der Kollagenproduktion. Foto: Surachet(KI-generiert)/stock.adobe.com
Das neue Anti-Aging-Wundermittel? Wie Exosome die Haut verjüngen
Dieses Thema macht gerade die Runde in der Dermatologie: Exosome. Diese winzigen, extrazellulären Partikel gelten als Kommunikationsgenies des Körpers und versprechen, die Zeichen der Hautalterung zu reduzieren. Ihre Verwendung in der ästhetischen Medizin und ihre Rolle als Anti-Aging-Wundermittel sind derzeit ein heiß diskutiertes Thema.
Was sind Exosome und warum sind sie wichtig?
Exosome sind winzige Partikel, die eine wesentliche Rolle in der Kommunikation zwischen den Zellen spielen. „Sie transportieren beispielsweise bioaktive Moleküle wie Proteine, Lipide oder Nukleinsäure, die Speicher genetischer Informationen, die für die Koordination von zellulären Prozessen und die Regulation von physiologischen Funktionen im Körper wichtig sind. Auch in der Haut übernehmen Exosome wichtige Aufgaben, vor allem wenn es um die Aufrechterhaltung der Hautgesundheit sowie -funktion geht“, erklärt Dermatologe Dr. Timm Golüke in „Premium Quarterly“.
„Sie übertragen beispielsweise antiinflammatorische Signale, reduzieren dadurch Entzündungen in der Haut und tragen dazu bei, Erkrankungen wie Psoriasis, Akne oder Ekzeme zu lindern“, so Golüke. Darüber hinaus fungieren Exosome – ähnlich wie Stammzellen – als Transportmittel für Wachstumsfaktoren, die nicht nur die Kollagenproduktion fördern und dadurch die Hautstruktur verbessern, sondern auch die Heilung von Wunden und die Regeneration von Gewebe anregen.
Die Grenzen des neuen Trends in der ästhetischen Dermatologie
Die ästhetische Dermatologie hat die potenziellen Vorteile von Exosomen erkannt und setzt auf innovative Behandlungen. In seiner Münchner Praxis bietet Golüke eine neuartige Therapie mit körpereigenen Exosomen an, die nach einem klassischen Microneedling oder Radiofrequenz-Microneedling auf die Haut aufgetragen werden. „Einmal in die Haut gebracht, regen sie die natürlichen Regenerationsprozesse des Körpers an und mindern so beispielsweise Sonnenschäden und Zeichen der Hautalterung“, erklärt Golüke.
Doch es gibt auch Grenzen bei der Anwendung, besonders in Kosmetikprodukten. „Exosome sind kaum haltbar, weswegen sie in einem Kosmetikprodukt nicht lange überleben. Frei verkäufliche Produkte setzen daher auf Exosome auf pflanzlicher Basis, wie zum Beispiel der Rosenstammzelle. Ob diese jedoch effektiv mit der menschlichen Zelle agieren, das bezweifle ich stark“, sagt der Dermatologe.
Wie sicher sind Exosome?
Exosome enthalten im Gegensatz zu Stammzellen keine lebenden Zellen und können so keine immunologische Reaktionen auslösen. Das macht sie also sehr sicher und verträglich. Da sich Exosome auch aus dem eigenen Blut gewinnen lassen, könnte eine Therapie mit diesen Exosomen möglicherweise besonders wirkungsvoll sein. Theoretisch könnte sich hier auch eine Behandlungsmöglichkeit gegen Haarausfall auftun, aber da ist die Forschung noch in der Anfangsphase.
Das Interview mit Dr. Timm Golüke und weitere spannende Informationen zu Exosomen finden Sie in der aktuellen Ausgabe von „Premium Quarterly“ – das Magazin für Gesundheit, Wellbeing und Premium Lifestyle ist an ausgewählten Kiosken erhältlich – oder online unter www.premiumquarterly.com. pm/tok