Hat sich die Zecke schon in die Haut verbissen, ist es wichtig, sie schnell, aber vorsichtig zu entfernen und die Einstichstelle zu desinfizieren. Um einer FSME-Erkrankung und ihren schlimmen Folgen vorzubeugen, hilft aber nur eine Impfung. Foto: shishiga/stock.adobe.com

Apotheker-Tipp: Vorbeugen, vermeiden, impfen – begegnen Sie der Zecken-Gefahr

Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen den Frühlingsanfang ankündigen, zieht es Alt und Jung nach draußen in den Garten, in den Wald oder auf die Wiesen. Allerdings werden in dieser Zeit auch die Zecken wieder aktiv und sind auf Nahrung aus. Egal, ob Mensch oder Tier, Zecken brauchen Blut.

Wo beißt eine Zecke bevorzugt?

Findet eine Zecke einen passenden Wirt, so sucht sie sich am liebsten einen Platz am Kopf, am Hals, der Ellenbeuge, im Genitalbereich oder in der Kniekehle für den Biss aus. Sie lässt sich dafür genügend Zeit, denn sie wandert einige Zeit auf dem Wirt herum, bis sie eine passende Bissstelle findet. Es gibt zwei wichtige Krankheiten, die durch einen Zeckenbiss übertragen werden können.

Wie gefährlich ist die durch Zeckenbisse verursachte FSME-Erkrankung?

Im Speichel der Zecken können Viren enthalten sein, die die sogenannte FSME-Krankheit (Frühsommermeningoenzephalitis) auslösen. Schon bald nach dem Biss können diese Viren eine Infektion beim Menschen auslösen. Deshalb sollte man sich immer nach einem Aufenthalt draußen beim Wandern, Fahrradfahren oder Picknick nach Zecken absuchen, um den Zeckenbiss zu vermeiden.

Eine FSME-Erkrankung ist gefährlich: In Phase 1 erleidet man etwa eine Woche nach dem Biss eine Art Sommergrippe mit Fieber und Gliederschmerzen. Darauf folgt eine symptomfreie Zeit. In Phase 2 kommt es zu Nervenausfällen und hohem Fieber. Etwa 40 Prozent der Erkrankten behalten längerfristige Nervenausfälle zurück, etwa 10 Prozent der Patienten weisen einen lebensgefährlichen Verlauf auf. Schutz bietet eine Impfung, die Alt und Jung gleichermaßen empfohlen wird. Pforzheim gilt übrigens als Risikogebiet für FSME. Eine Behandlung der Erkrankung ist kaum möglich.

Was hilft gegen eine Lyme-Borreliose?

Anders sieht es bei der zweiten durch Zecken übertragbaren Erkrankung aus: der Lyme-Borreliose. Die bakteriellen Erreger bewohnen den Darm von Zecken. Die Übertragung erfolgt viel später, nämlich erst nach etwa 24 Stunden, nachdem die Zecke ungestört Blut gesaugt hat. Oftmals erkennt man eine Borreliose, wenn sich um die Einstichstelle herum eine ringförmige Rötung zeigt. Eine Borreliose ist ärztlich mit einem Antibiotikum gut zu behandeln.

Wie kann man einen Zeckenbiss vermeiden?

Um beide Erkrankungen möglichst zu verhindern, sollte man eine Zecke schnellstmöglich entfernen und die Einstichstelle desinfizieren. Eine Zeckenkarte in der Tasche leistet hierbei gute Dienste. Unbedeckte Hautbereiche sollte man durch zeckenabweisende Hautsprays unappetitlich für Zecken machen. In der Regel hängen Zecken an langen Grashalmen, deshalb sollte man besonders aufpassen, wenn man sich in Wiesenbereichen aufhält.

Mein persönlicher Tipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim

Manche Zecke wird über ein Haustier wie Hund oder Katze auf den Menschen übertragen. Daher sollte man auch an Zeckenschutz für die Haustiere denken!

Ihr Apotheker Dr. Holger Isensee


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