In Deutschland müssen jedes Jahr etwa 25.000 Säuglinge im Krankenhaus wegen einer RSV-Infektion behandelt werden. Die STIKO empfiehlt jetzt offiziell die RSV-Prophylaxe für alle Säuglinge. Positiver Nebeneffekt: So wird in der Herbst-Winter-Saison die Überlastung von Kliniken durch RSV-Patienten abgebaut. Bildrechte/Foto: Getty Images/Goodboy Picture Company

Ständige Impfkommission empfiehlt: RSV-Schutz für alle Säuglinge

Ab dem Herbst 2024 ist die RSV-Prophylaxe offiziell für alle Säuglinge von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Insbesondere das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), kann vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern schwere Infektionen der unteren Atemwege verursachen. In Deutschland müssen jedes Jahr etwa 25.000 Säuglinge im Krankenhaus wegen einer RSV-Infektion behandelt werden. Eine Therapie gegen den RSV-Erreger gibt es nicht, wohl aber wirksame Immunisierungen und Impfungen.

Auch wenn man jetzt im Sommer kaum daran denken möchte: Bald folgt der Herbst und damit kommen auch wieder Krankheiten wie Grippe, Erkältungen oder RSV-Infektionen. Daher ist es umso wichtiger, dass sich Eltern schon frühzeitig damit auseinandersetzen, wie sie sich und ihre Kleinen in der kommenden Herbst-Winter-Saison vor Infektionen schützen können.

Was ist eigentlich RSV?

Das Respiratorische Synzytial-Virus ist ein Virus, mit dem sich Menschen aller Altersgruppen infizieren können. Säuglinge und Kleinkinder sind jedoch besonders häufig von schweren Verläufen betroffen. Bis zu ihrem zweiten Lebensjahr infizieren sich fast alle Kinder mindestens einmal mit RSV. Es handelt sich dabei um ein saisonales Virus, das in Deutschland vor allem in der kalten und nassen Jahreszeit von November bis April auftritt.

RSV ist hoch ansteckend. Übertragen wird das Virus über eine Tröpfcheninfektion – entsprechend kann es schon durch Husten, Niesen oder engen Körperkontakt weitergegeben werden. Auf Spielzeug, Kinderbetten oder anderen harten Oberflächen können die Viren mehrere Stunden lang überleben.

Wie gefährlich ist RSV?

Meistens verursacht RSV nur leichte Symptome, die gerade in einer frühen Phase denen einer Erkältung ähneln können. Da wären zum Beispiel Husten, Appetitlosigkeit oder Schwierigkeiten beim Atmen. Bei Säuglingen unter einem Jahr zählt RSV jedoch auch zu den Hauptursachen für Lungenentzündungen oder andere Infektionen der unteren Atemwege. Eltern sollten stets auf erste Anzeichen einer RSV-Infektion (etwa Husten, Schnupfen oder verminderte Nahrungsaufnahme) achten und eine Kinderarztpraxis aufsuchen, wenn sie Atembeschwerden, Trinkschwäche oder Atemgeräusche bemerken.

Es ist unvorhersehbar, welche Kinder einen schweren Verlauf haben werden, weil es bei allen Säuglingen, unabhängig davon, ob sie gesund, frühgeboren oder mit Vorerkrankung geboren wurden, zu schweren Krankheitsverläufen kommen kann, die eine Behandlung im Krankenhaus erfordern. Tatsächlich handelt es sich bei den meisten Kindern, die aufgrund von RSV-Infektionen im Krankenhaus behandelt werden müssen, um gesunde, reifgeborene Kinder. Die STIKO hat nun den Schutz aller Säuglinge vor RSV empfohlen.

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Weitere Informationen
IM YOUTUBE-VIDEO: Familie Glasl musste erleben, wie schwer eine RSV-Infektion Säuglinge treffen kann, wie gefährlich das Virus für Babys sein kann – und wie wenig junge Eltern darüber informiert sind.

Wie kann man sich und die Liebsten vor RSV schützen?

Im Alltag gibt es verschiedene einfache Präventionsmaßnahmen, die Eltern umsetzen können. Zum Beispiel empfiehlt es sich, Spielzeug und Oberflächen regelmäßig zu desinfizieren und auf eine gute Händehygiene zu achten. Ratsam ist es außerdem, den Kontakt zu kranken Familienmitgliedern oder Freunden zu vermeiden. Babys stecken sich oftmals bei ihren älteren Geschwistern an, die schon eine Kindertagesstätte besuchen.

Den bestmöglichen Schutz vor Erkrankungen bieten jedoch vor allem Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen oder Immunisierungen. Eine Therapie, die speziell gegen den RSV-Erreger wirkt, gibt es nicht. Besonders gefährdete Kinder (Frühchen oder Babys mit Herz- oder Lungenerkrankung) konnten mit einer passiven Immunisierung kurzzeitig geschützt werden. Die gegebenen Antikörper konnten zwar das Virus erkennen und unschädlich machen, aber ihre Wirkungsdauer war etwa auf einen Monat beschränkt. Die Impfung musste also zeitgerecht während der RVS-Zeit in Herbst und Winter mehrmals wiederholt werden.

Seit 2023 gibt es einen neuen Antikörper, der mit 75-prozentiger-Wirkung ein halbes Jahr lang Schutz gewährt. Das wäre dann ideal, um die Herbst-Winter-Saison zu überstehen. Und dann ist da noch die RSV-Impfung von Schwangeren, durch die über die Mutter selbst produzierte Antikörper auf das ungeborene Baby übertragen werden. Welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen und bereits offiziell empfohlen werden, können Eltern in ihrer Kinderarztpraxis erfragen.

Alle Informationen rund um das Respiratorische Synzytial-Virus und wie Eltern ihre Kinder schützen können sind auf der Webseite https://impfen.sanofi.de/gemeinsamgegenrsv zu finden.       pm

Hier können Sie das Informationsblatt von „Gemeinsam gegen RSV“ herunterladen: https://impfen.sanofi.de/dam/jcr:a857e637-eddd-4f12-860e-ec2e03c0b47d/RSV%20Parent%20Campaign_Preparation%20leaflet.pdf

Das sind die Symptome

Zu den erkältungsähnlichen Symptomen einer RSV-Infektion können gehören:

• Laufende oder verstopfte Nase

• Niesen

• Halsentzündung

• Leichter Husten

• Leichte Kopfschmerzen

• Fieber

• Appetitlosigkeit oder verminderte Nahrungsaufnahme

Sobald zusätzlich folgende Symptome bei Deinem Säugling auftreten, sollten Sie dringend einen Kinderarzt aufsuchen:

• Die Haut wird sehr blass oder blau oder die Innenseite ihrer Lippen und Zunge färben sich blau

• Hohes Fieber und/oder Aufblähen der Nasenlöcher

• Schwere Atmung und Atemnot (äußert sich möglicherweise durch Erschöpfung, Schwitzen und Grunzen)

• Röchelndes, schnelles, unregelmäßiges Atmen oder längere Pausen beim Luftholen, pfeifende Atemgeräusche (Giemen)