Beim Bräunen gilt: Viel hilft viel. Experten empfehlen: Einen Esslöffel Sonnencreme pro Arm, Bein, Rücken, Brust, Bauch und auch einer fürs Gesicht, am besten gleich morgens nach dem Duschen. Foto: Knut Wiarda/stock.adobe.com
Sonnenallergie: Wie Sie unangenehmem Jucken vorbeugen
Endlich Sommer! Bei manchen löst das direkte Sonnenlicht auf der Haut jedoch eine Polymorphe Lichtdermatose (PLD) – allgemein bekannt auch als Sonnenallergie – aus: Hals, Dekolleté, Gesicht, Arme, Hände oder Beine und Füße fangen dann zu jucken an. Dort bilden sich rote Flecken, Knötchen oder Bläschen. Manchmal ist auch der Kreislauf betroffen, berichtet das Apothekenmagazin „gesund.de“.
In diesem akuten Fall rät Matthias Blüm, Apothekeninhaber in rheinhessischen Alzey, raus aus der Sonne zu gehen und die Haut mit luftiger Kleidung zu bedecken. Auch die Einnahme von Kalzium hilft: „Kalzium kann die Ausschüttung von Histaminen verhindern, dann juckt es weniger“, sagt Blüm. Oder man nimmt Antihistaminika als Tropfen, Tabletten oder juckreizstillendes Gel. Bei starken Beschwerden können Betroffene auch begrenzt kortikoidhaltige Salben verwenden. Als Hausmittel lindern kühlender Quark oder Naturjoghurt auf der Haut die Symptome.
Langsam an die Sonne gewöhnen
Um der Reaktion vorzubeugen, für die es bisher noch keine klare Ursache gibt, sollte die Haut nach dem Winter schrittweise an Sonneneinstrahlung gewöhnt werden. Das heißt: Erst im Schatten aufhalten, direktes Sonnenlicht meiden und einen hohen Lichtschutzfaktor mit UVA- und UVB- Schutz verwenden. Besonders empfindliche Stellen lieber bedecken. Manchmal empfehlen Hautarztpraxen, prophylaktisch ein paar Wochen vor dem Urlaub Kalzium einzunehmen oder eine Kombination aus Nicotinamid (Vitamin B3) und Folsäure. Nichts davon ersetzt jedoch ein Sonnenschutzmittel!
Nichts geht ohne Sonnenschutzmittel
„Ganz wichtig ist Sonnenschutzmittel. Es hilft effektiv, Sonnenbrand zu vermeiden. Und unserer Haut zuliebe sollten wir auf die aggressive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr grundsätzlich verzichten. Der beste Platz an einem herrlichen Frühlingstag ist übrigens immer im Schatten – und auch da die Sonnencreme nicht vergessen“, sagt Aglaja Adam von der „Apotheken Umschau“. „Einen Esslöffel Sonnencreme pro Arm, Bein, Rücken, Brust, Bauch und auch einer fürs Gesicht, am besten gleich morgens nach dem Duschen. Bei schütterem Haar Scheitel und Kopfhaut nicht vergessen. Und die Augenpartie verdient Extraschutz, zum Beispiel durch eine gute Sonnenbrille“, so Aglaja Adam.
Alle Sonnenschutzmittel, die in der EU zugelassen werden, müssen vorher durch ein standardisiertes Testverfahren. Geprüft werden dabei Wirksamkeit und Verträglichkeit. Wer keine Problemhaut hat, kann also zu günstigem Sonnenschutz greifen. Bei anspruchsvoller Haut, wenn man zum Beispiel Sonnenallergie hat oder Neurodermitis, gibt es in der Apotheke spezielle Produkte. Auch für Tattoo-Träger gibt es geeignete Sonnenschutzmittel. Sie schützen die Haut und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Tätowierfarben nicht verblassen.