Ziemlich versteckt im Körper liegt die Bauchspeicheldrüse. Krebs-Erkrankungen an diesem Organ werden oft sehr spät entdeckt, was die Heilungschancen negativ beeinflusst. Foto: Matthieu/stock.adobe.com

Welt-Pankreaskrebstag: Frühe Diagnose kann Leben retten

Das Helios Klinikum Pforzheim beteiligt sich in Kooperation mit dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP) am Welt-Pankreaskrebstag. Das Klinikum ist auf die Behandlung von Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen spezialisiert und ist als Pankreaszentrum von der deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Eine frühe Diagnose und Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind entscheidend und lebensrettend.

Alarmzeichen erkennen

Doch die Diagnose von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, auch von gutartigen, wird aufgrund der oft unspezifischen Symptome häufig verzögert, beziehungsweise erst im fortgeschrittenen Stadium gestellt. Dies ist auch der versteckten Lage der Bauchspeicheldrüse im Körper geschuldet. „Symptome wie Gelbsucht, neu aufgetretener Diabetes und Oberbauchschmerzen, aber auch überraschend auftretende Depressionen sind Alarmzeichen, die abgeklärt werden sollten. Je früher eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse erkannt wird, umso besser stehen die Heilungs- und somit die Überlebenschancen“, weiß Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.

Heilungschancen – rar, aber möglich

Diese Heilungschancen gibt es tatsächlich – durch die Kombination aus einem operativen Eingriff und systemischen medikamentösen Tumortherapien. „Das genaue Vorgehen, die therapeutischen Maßnahmen sowie die erforderliche Nachsorge werden für jeden Patienten in unserem interdisziplinären Tumorboard gemeinsam mit der Radiologie, Gastroenterologie, Onkologie und Chirurgie individuell abgestimmt“, ergänzt Prof. Dr.  Christian Rupp, Chefarzt Gastroenterologie.

Die Bauchspeicheldrüse – auch Pankreas genannt – ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers. Sie liegt unmittelbar unterhalb des Zwerchfells im hinteren Teil der Bauchhöhle, quer hinter dem Magen zwischen Milz und Zwölffingerdarm. Krebserkrankungen an der Bauchspeicheldrüse werden oft erst spät bemerkt. Grafik: Bilderzwerg/stock.adobe.com

Informationsveranstaltungen

Am Freitag den 17. November bietet der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. von 14 Uhr bis 16 Uhr einen Infostand für Betroffene und Interessierte im Eingangsbereich des Helios Klinikum Pforzheim an. Anlässlich des Welt-Pankreaskrebstag gibt es für Betroffene und Interessierte eine Informationsveranstaltung „Pankreas im Fokus“ am 7. Dezember um 18 Uhr in die Cafeteria des Helios Klinikum. Dort klären die folgenden  Experten über die verschiedenen Krankheitsbilder der Bauchspeicheldrüse und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten auf: Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Mohamad Jawhar, Chefarzt Onkologie/Hämatologie und Prof. Dr. Christian Rupp, Chefarzt Gastroenterologie informieren über die Untersuchungsmöglichkeiten, medikamentösen Therapien und Operationsmethoden, die sogar minimalinvasiv (Schlüssellochchirurgie) oder roboterassistiert durchgeführt werden können.

Chemotherapie und Roboter-OP

Mittels präoperativer systemischer Chemotherapie können sich zum Teil auch fortgeschrittene Tumore vor einer geplanten Operation soweit zurückbilden, dass sie sicher operiert werden können. Dabei ermöglicht der inzwischen am Helios Klinikum Pforzheim etablierte Operationsroboter „daVinci Xi“ noch präzisere roboterassistierte Eingriffe, die für Patienten noch schonender sind.

Neben der modernen Chirurgie hat sich in den letzten Jahren auch im onkologischen Bereich einiges verändert. „Durch die Einführung von modernen Kombinationschemotherapien hat sich die Prognose der Patienten insgesamt positiv entwickelt. Zudem wurden kürzlich genetisch zielgerichtete Substanzen zugelassen oder befinden sich in fortgeschrittenen klinischen Studien, welche eine noch zielgenauere Tumortherapie ermöglichen“, erklärt Prof. Mohamad Jawhar, Chefarzt Onkologie und Hämatologie. „Für viele an der Bauchspeicheldrüse erkrankte Patienten ist es sehr wichtig, dass sie in unserem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Pankreaszentrum heimatnah operiert und nachbehandelt werden können. Wir erfüllen hier vor Ort die hohen Qualitätsansprüche und strengen Voraussetzungen an ein zertifiziertes Organzentrum“, freut sich Prof. Dr. Wolfram Lamadé.

„Wir bieten jedem einzelnen Patienten eine speziell auf ihn abgestimmte Therapie. Dabei arbeiten wir Hand in Hand mit den Kolleg:innen der Onkologie und Gastroenterologie fachübergreifend zusammen. Um den Behandlungserfolg über viele Jahre sicherzustellen, wird die Nachbetreuung von speziell ausgebildeten Mitarbeitern unseres Klinikums weitergeführt. Dazu zählen unter anderem die Diabetes- und Ernährungsberatung. Auch die Einbindung des Arbeitskreis der Pankreatektomierten oder der Psychosozialen Krebsberatungsstelle sind wertvoller Bestandteil der vollumfänglichen Patientenbetreuung“, betont der Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.    pm