Erste Anzeichen einer gestörten Venenfunktion reichen von müden, geschwollenen und schmerzenden Beinen bis hin zu bläulich-roten Aderngeflechten in der Haut, den sogenannten Besenreisern, und geschlängelt hervortretenden Krampfadern. Erste Hilfe leisten Kompressionsstrümpfe. Muss operiert werden, genügt oft eine schonende Sklerotherapie. Foto: Christian Stoll/stock.adobe.com

Moderne Arbeitsweise setzt Venen unter Druck: Sind Krampfadern ein Berufsrisiko?

Krampfadern gelten als typische „Verkäuferinnenkrankheit“. Tatsächlich begünstigt regelmäßiges langes Stehen bei der Arbeit nachweislich Venenprobleme. Doch auch in immer mehr anderen Berufen – einschließlich sitzender Büro- oder Homeoffice-Tätigkeiten – kommt die für gesunde Beine unverzichtbare Bewegung viel zu kurz.

Roxana Pätzold, Fachärztin für Gefäßchirurgie in Karlsruhe befürchtet eine weitere Zunahme venenbedingter Beinbeschwerden wie Schwellungen im Knöchelbereich, Schweregefühl in den Beinen und Wadenschmerzen sowie der Inzidenz von Besenreisern und Krampfadern in der Bevölkerung. Umso wichtiger ist es, Venen im Arbeitsalltag gezielt zu entlasten und sichtbare Veränderungen frühzeitig ärztlich untersuchen und behandeln zu lassen.

Gerade der Herbst mit seinen kühleren Temperaturen bietet sich beispielsweise für eine Sklerotherapie an: Das studienerprobte ambulante Verfahren beseitigt veränderte Venen besonders schonend, ohne die Arbeitsfähigkeit zu beeinträchtigen. Und im nächsten Sommer zeigt man seine Beine dann wieder gerne.

Immer mehr stehen oder sitzen bei der Arbeit

Etwa drei Viertel der Berufstätigen in Deutschland – und damit mehr als doppelt so viele wie Anfang der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts – sind heutzutage im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Statt in der körperlich fordernden Landwirtschaft oder Produktion verdienen sie ihren Lebensunterhalt beispielsweise in Branchen wie Gastronomie, Verwaltung, Informationstechnologie und Gesundheitswesen. Die Schattenseiten des Fortschritts: Stundenlanges Stehen oder Sitzen hinter dem Tresen, am Schreibtisch, Steuer sowie an anderen Arbeitsplätzen lassen sich vielerorts nicht vermeiden. In der Folge wird eine ganze Reihe gesundheitlicher Probleme zusehends zum Thema – darunter Venenleiden und Krampfadern.

Homeoffice-Arbeit könnte Venenprobleme verstärken

„Neben Alter und erblicher Veranlagung hat die Lebensweise großen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Venenerkrankungen“, betont die Karlsruher Fachärztin für Gefäßchirurgie und Phlebologin Roxana Pätzold. „Verschiedene Studien belegen, dass Frauen und Männer, die im Beruf den ganzen Tag stehen oder sitzen, ein deutlich höheres Risiko für behandlungsbedürftige Krampfadern haben als Menschen, die sich bei der Arbeit regelmäßig bewegen.“

Ohne jeden Zweifel sind Venenprobleme ein Zivilisationsleiden. Zudem befürchtet die Spezialistin, dass die sich zusehends etablierenden Homeoffice-Tätigkeiten die Betroffenenzahlen weiter in die Höhe treiben könnten, da selbst die kurzen Wege ins Büro, zur Poststelle oder in die Kantine entfallen. Außerdem nutzen offenbar die wenigsten „Heimarbeiterinnen und -arbeiter“ die gewonnenen Freiräume, um regelmäßig ein paar Schritte zu gehen, Gymnastik zu machen oder Sport zu treiben.

Nach 20-minütigem Stehen leidet die Venenfunktion

Fest steht: Gerade Menschen, die im Stehen oder Sitzen arbeiten, sollten sich ihren Venen zuliebe möglichst viel bewegen. Gehen tut den Beinen sehr gut, weil dabei die Muskelpumpe in den Waden aktiviert und der Blutfluss in den Gefäßen angekurbelt wird. Fehlt es an diesen Impulsen, kann sich dagegen Blut in den Beinen stauen, das dann die Venen mit der Zeit ausdehnt und sichtbar hervortreten lässt.

Im Liegen beträgt der Venendruck ca. 5 mmHg, im passiven Sitzen lässt sich ein Fußvenendruck von 45-60 mmHg messen, im Stehen ist der Venendruck mit 75-90 mmHg am höchsten. „Wie Untersuchungen gezeigt haben, setzt Stehen die Venen besonders stark unter Druck“, bestätigt Pätzold diese Messungen. „Schon nach 20 Minuten leidet die auch bei Gesunden die Venenfunktion messbar. Berufsgruppen wie Verkäuferinnen oder Friseurinnen stehen sogar bis zu acht Stunden täglich. Da erstaunt es nicht, wenn ihnen die Beine abends schwer zu schaffen machen.“


90 % der Erwachsenen mit Venenveränderungen  

Die möglichen Anzeichen einer gestörten Venenfunktion reichen von müden, geschwollenen und schmerzenden Beinen bis hin zu bläulich-roten Aderngeflechten in der Haut, den sogenannten Besenreisern, und geschlängelt hervortretenden Krampfadern. Fortgeschrittene und länger unbehandelte Venenleiden bergen aufgrund der eingeschränkten Durchblutung zudem die Gefahr von Hautveränderungen, schlecht heilenden Wunden (offenes Bein) und Gefäßverschlüssen durch Thrombosen.

Zwar kommen solche schweren Verläufe selten vor. Venenveränderungen lassen sich jedoch bei über 90% aller Erwachsenen hierzulande feststellen. Um zunehmenden Beschwerden und bedrohlichen Folgeschäden vorzubeugen, rät Petzold dazu, diese nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und frühzeitig zum Arzt zu gehen – zumal neben gesundheitlichen auch überzeugende kosmetische Gründe für eine Behandlung sprechen. „Ansprechpartner ist in diesem Fall der Phlebologe bzw. die Phlebologin, das ist ein auf Venenerkrankungen spezialisierter Arzt“, erläutert die Expertin.

„Mittels Ultraschall kann er feststellen, wie es um die Venengesundheit steht und eine Behandlung einleiten sofern notwendig. Der Herbst ist ideal, um gegen Besenreiser und Krampfadern vorzugehen, weil die Beine hierzulande anders als im Sommer nicht der Sonne und Wärme ausgesetzt sind und eventuell nötige Kompressionsstrümpfe angenehmer zu tragen sind.“

Für Berufstätige empfiehlt sich die Sklerotherapie

Mit der Sklerotherapie steht eine schmerzarme, alltagstaugliche und für alle Krampfaderformen und -größen geeignete Behandlungsmethode zur Verfügung. Dabei spritzt der behandelnde Arzt mit einer sehr feinen Nadel ein Arzneimittel in die veränderten Venen, die sich daraufhin verschließen und idealerweise in den kommenden Wochen vom Körper selbst abgebaut werden. Da die Sklerotherapie ohne Betäubung, Narkose und Operation auskommt, belastet sie die Patienten kaum. „Der Behandlungstermin dauert in der Regel weniger als 30 Minuten“, berichtet die Venenärztin.

„Unsere Patientinnen und Patienten schätzen die Sklerotherapie als besonders schonende Methode. Sie können nach der Behandlung gleich wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.“ Selbstverständlich sind Wirksamkeit und Verträglichkeit der Sklerotherapie umfassend erforscht. Bei Besenreisern ist sie laut Leitlinien sogar die Behandlungsmethode der Wahl, mit der eine 90-prozentige Besserung erzielt werden kann.

Gesunde Beine ein Leben lang mit Kompressionsstrümpfen

Medizinische Kompressionsstrümpfe sind bei Venenleiden, Lymphödemen und Lipödemen ein wichtiger Therapiebaustein. Sie können die Beine entlasten, Schmerzen lindern und mögliche Ödeme reduzieren. Dabei können sie auch Menschen helfen, die den ganzen Tag auf den Beinen stehen müssen oder unterwegs sind und es gar nicht erst so weit kommen lassen wollen, dass es medizinisch notwendig wird, Kompressionsstrümpfe zu tragen.

„Auch venengesunde Menschen sind mit Modestrümpfen mit Kompression gut bedient, wenn sich im harten Arbeitsalltag ein besonderes Wohlbefinden einstellen soll“, sagt Gerda Fritz, Geschäftsführung von H+P Gesunde Schuhe Orthopädie Schuhtechnik GmbH & Co KG in Pforzheim, Am Mühlkanal 1a.

Vor allem: Diese gesunden Strümpfe sind nicht mehr nur in erster Linie eine medizinische Notwendigkeit, sie haben sich zu einem attraktiven modischen Accessoire entwickelt. „Der moderne Look hat nichts mehr mit den früheren Vorstellungen von Kompressionsstrümpfen zu tun. Das zeigt sich schon an den aktuellen Modefarben. Aktuell liegen Schlehe und Fliederbeere im Trend, im Herbst muss man mit Blutorange und Dattel rechnen“, verweist man bei H+P Gesunde Schuhe Orthopädie Schuhtechnik auf die modische Relevanz von Kompressionsstrümpfen.

Gegen schwere, geschwollene Beine am Feierabend

Natürlich macht es Sinn, sich vorab beim Hausarzt über Risiken und Nebenwirkungen zu informieren, aber immer mehr Menschen wollen gerade bei herausfordernden Berufen nicht mehr auf Kompressionsstrümpfe verzichten. Die sitzen wie eine zweite Haut und üben einen wohltuenden Druck auf die Beine aus. Am Ende eines langen Arbeitstages zeigt sich dann der Unterschied: Schwere oder geschwollene Beine müssen nicht mehr sein.

Für viele Menschen schon ein Muss: Vor allem bei langen Flügen, aber generell auch auf anderen Reisen zählen Kompressionsstrümpfe zum Standardoutfit, weil sie das Risiko von Thrombosen reduzieren. Auch hier gilt: Was gesund ist, darf ruhig auch optisch ansprechen wirken. „Wer sich einmal selbst ein Bild von der modischen Vielfalt und dem aktuellen Look der neuen Kompressionsstrümpfe gemacht hat, wird überrascht sein. Und wer sie einmal probiert hat, wird sie nach stundenlangem Gehen oder Stehen im Arbeitsalltag nicht mehr missen wollen“, so H+P Gesunde Schuhe Orthopädie Schuhtechnik. pm/tok

Weitere Infos rund um die Venen- und Beingesundheit sowie die Sklerotherapie finden sich im Internet unter www.besenreiser-krampfaderfrei.de

Mehr über H+P Gesunde Schuhe Orthopädie Schuhtechnik GmbH & Co KG in Pforzheim finden Sie auf https://hp-ortho.de/