Eltern sollten beim Badeurlaub am Meer ihre Kinder im Blick behalten. Vor allem: Luftmatratzen und Gummitiere sind keine geeigneten Schwimmhilfen. Foto: Monkey Business/stock.adobe.com
Ab ins Meer – aber sicher! So vermeiden Urlauber Badeunfälle
Auch dieses Jahr fahren viele im Sommerurlaub ans Meer. Am Urlaubsort angekommen, können es die meisten dann kaum erwarten, ins kühle Nass zu springen. Doch beim Baden in offenen Gewässern lauern viele Gefahren.
Worauf Urlauber achten sollten, erklärt die ERGO-Reiseexpertin Birgit Dreyer.
Hinweisschilder beachten
Ein sonniger Strandtag am Meer – was kann es Schöneres geben. Wer sich im türkisblauen Wasser abkühlen möchte, sollte jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, um Badeunfälle zu vermeiden. Denn im Meer können Wellen und Strömungen schnell gefährlich werden. „Vor allem Strände abseits der Touristenregionen sind häufig unbewacht. Urlauber sollten dann – falls vorhanden – unbedingt Hinweis-, Verbots- und Warnschilder beachten“, so Birgit Dreyer.
„Sicherer sind Strände mit Wasserwacht oder Rettungsschwimmern, die im Notfall eingreifen können.“ Außerdem wichtig: Nur in ausgewiesenen Badebereichen schwimmen und Abstand zu Booten oder Wassersportgeräten wie Jetski und Co. halten.
Brandung und Strömungen nicht unterschätzen
Offene Gewässer sind unberechenbar. Innerhalb kurzer Zeit kann sich ein sanftes Schaukeln in heftigen Wellengang verwandeln, auch Strömungen und der Sog der Gezeiten können Schwimmer leicht in gefährliche Situationen bringen. Urlauber sollten daher nicht zu weit hinaus schwimmen und die eigenen Kräfte nicht überschätzen.
Bei einem Wetterumschwung sollten Badende das Meer schnellstmöglich verlassen. Geraten Urlauber in eine Strömung, heißt es Ruhe bewahren und nicht dagegen anschwimmen. „Besser kurz treiben lassen, um dem Sog zu entkommen“, so Dreyer. Damit die Brandung nicht zur Gefahr wird, sollten sich Urlauber zudem von Felsen und Klippen fernhalten. „Auch Klippenspringen ist absolut tabu“, ergänzt die Reiseexpertin.
Vorsicht vor Seeigeln, Quallen und Scherben
Badende müssen auch damit rechnen, dem einen oder anderen Meeresbewohner zu begegnen. Auch wenn die meisten harmlos sind, sollten Urlauber ein paar Kleinigkeiten beachten, um sich nicht in Gefahr zu bringen. „Sind zum Beispiel viele Quallen unterwegs, besser nicht ins Wasser gehen“, rät Dreyer. „Denn ein Kontakt mit den Tentakeln der Tiere kann schnell zu schmerzhaften Verletzungen führen.“ Wer mit einer Qualle in Berührung kommt, sollte Ruhe bewahren, an Land schwimmen und die betroffene Stelle mit Meerwasser, Essigsäure oder Zitronensaft abspülen. Um die Schmerzen zu lindern, können Betroffene die Wunde anschließend kühlen.
„Wer sich nach einem Quallenstich unwohl fühlt, starke Schmerzen oder Schwellungen hat, sollte einen Arzt aufsuchen“, so die Reiseexpertin. Sie empfiehlt zudem, Badeschuhe zu tragen, um sich vor Scherben sowie spitzen Muscheln und Steinen zu schützen.
Was bedeuten die Flaggen?
An den meisten Stränden wehen Flaggen, die Urlaubern wichtige Badehinweise geben. „Eine rot-gelbe Flagge heißt, dass Rettungsschwimmer den Strand bewachen“, erklärt Dreyer. Ist eine gelbe Flagge gehisst, können Schwimmer auf eigene Gefahr ins Meer gehen. „Vor allem ältere Personen oder Kinder sollten dann besonders vorsichtig sein“, rät die Reiseexpertin. Absolutes Badeverbot herrscht bei roter Flagge. Übrigens: Weht eine blaue Flagge, erfüllt der Strand bestimmte Umweltkriterien.
Den Nachwuchs immer im Blick behalten
Für Kinder ist das Meer meist das absolute Highlight im Urlaub. „Auch, wenn die Kleinsten bereits schwimmen können oder sogar das Seepferdchen haben, sollten Eltern sie nie unbeaufsichtigt ins Wasser lassen“, so Dreyer. „Luftmatratzen oder Gummitiere sind übrigens keine geeigneten Schwimmhilfen, denn das aufblasbare Spielzeug treibt leicht ab.“
Besondere Vorsicht gilt bei starkem Wellengang. Kinder, die von einer Welle umgeworfen werden, können schnell in Panik geraten, wenn sie nicht sofort wieder an die Oberfläche kommen. Die Reiseexpertin rät Eltern, am ersten Strandtag gemeinsam mit dem Nachwuchs das Ufer zu erkunden und auf mögliche Gefahrenquellen hinzuweisen.
Die richtige Absicherung für den Ernstfall
Neben Bikini, Badetuch und Sonnencreme sollte auch eine Reisekrankenversicherung mit ins Gepäck. Vergleichen Sie die Leistungen. Sind zum Beispiel unkomplizierte weltweite Facharzt-Kontakte möglich oder ist ein medizinisch sinnvoller Rücktransport in die Heimat eingeschlossen? pm