Frauen bilden die Mehrheit im deutschen Gesundheitswesen. In der ärztlichen Leitung oder in der Geschäftsführung von Krankenhäusern findet man sie eher selten. Foto: WS Studio 1985/stock.adobe.com

Weltfrauentag: 17 Prozent der evangelischen Krankenhäuser unter weiblicher Leitung

75 Prozent des Gesundheitspersonals und 47 Prozent des ärztlichen Personals in deutschen Krankenhäusern ist weiblich. In Führungspositionen hingegen sind Frauen in Kliniken unterrepräsentiert. Da ist man sogar in den Vorständen großer Unternehmen schon einen Trippelschritt weiter.

Zu wenige Frauen trotz Qualifikation in Führungspositionen

„In evanglischen Krankenhäusern liegt der Frauenanteil in der Geschäftsführung bei 17 Prozent und damit einen Prozentpunkt unter dem Frauenanteil in den Vorständen von DAX-Unternehmen. Um die künftigen Herausforderungen zu meistern, müssen wir die Gleichstellung in evangelischen Krankenhäusern weiter voranbringen und mehr Frauen müssen frei und gleichberechtigt Verantwortung für die gerechte und erfolgreiche Gestaltung unserer Krankenhäuser übernehmen“, sagt Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).

In vielen Branchen sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert. Auch in Krankenhäusern war die Geschäftsführung im Jahr 2020 mit 83 Prozent überwiegend in Männerhand. Insgesamt ist der Frauenanteil in Führungspositionen im Krankenhaus seit der letzten Datenerhebung „Frauen in der Gesundheitswirtschaft“ aus dem Jahr 2015 sogar leicht zurückgegangen.

Bildrechte/Grafik: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV)

Besserer Frauenanteil in mittleren Führungspositionen

In der Pflegedirektion sind Frauen mit 53 Prozent am häufigsten in einer Position auf der obersten Führungsebene beschäftigt. Als Geschäftsführerinnen sind 17 Prozent der Frauen tätig und als ärztliche Leitung 14 Prozent. In den mittleren Führungspositionen zeigt sich das Geschlechterverhältnis allerdings fast ausgewogen, sodass bei der Besetzung von Top-Führungspositionen künftig mehr Frauen zur Verfügung stehen könnten.

„Wir müssen die Chance nutzen, gut qualifizierte Frauen für Führungspositionen zu gewinnen. Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist dafür sicher eine Voraussetzung. Aber wir müssen auch Potenziale erkennen und Nachwuchskräften die Chance geben, in Führungspositionen hineinzuwachsen“, so Radbruch.   pm