In Deutschland ist etwas jedes zehnte Kind von Asthma-Symptomen betroffen, aber längst nicht alle werden sinnvoll medikamentös unterstützt. Foto: Anchalee/stock.adobe.com
Welt-Asthma-Tag: Mit früher Diagnose und mehr Aufklärung die Therapie verbessern
Asthma ist eine der häufigsten chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten. Rund 3,5 Millionen Menschen werden medikamentös in Deutschland behandelt. Betroffen sind jedoch wesentlich mehr: Knapp 5 Millionen Erwachsene und jedes zehnte Kind sind von Asthmasymptomen betroffen. Deshalb empfiehlt der Chefarzt der Klinik für Pneumologie der Zentralklinik Bad Berka, Dr. Michael Weber, anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 7. Mai eine frühzeitige Diagnose und eine auch durch Patienten verantwortungsvoll unterstützte Therapie der Atemwegserkrankung.
Symptome erkennen und mit dem Arzt besprechen
„Um Asthma zu diagnostizieren, müssen die Betroffenen die meist schubweise auftretenden Symptome erkennen und sich beim Arzt vorstellen. Dann kann eine frühzeitige Behandlung mit zum Beispiel entzündungshemmenden Medikamenten zum Inhalieren beginnen. Damit können Anfälle minimiert und auch die weitere Schädigung der Lungen und Bronchien verhindert werden. Eine frühzeitige Diagnose bei leichten Symptomen ist immer besser für die Prognose“, erklärt Dr. Weber. Zur Diagnostik gehören eine gute Anamnese, Lungenfunktionstests, Allergietests, Laboruntersuchungen und zum Abgrenzen gegen eine Herzerkrankung gegebenenfalls ein EKG, Ultraschall des Herzens und Röntgen.
Zu den Symptomen gehören Luftnot, das Gefühl einer verengten Brust, pfeifende Geräusche beim Ein- und Ausatmen sowie häufiger Husten, gerade auch nachts, sowie erschwertes Ausatmen. Dies seien allerdings Symptome auch für andere Erkrankungen, wie zum Beipiel einer obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) durch Rauchen. Eine lungenfachärztliche Abklärung solle daher auf jeden Fall erfolgen. Auslöser für Asthma können körperliche Anstrengung, Pollen, Hausstaub, Nebel und kalte Luft sein. Es gibt nicht-allergisches Asthma und allergisches Asthma.
Früh erkanntes Asthma kann Krankheitsverlauf positiv beeinflussen
„Eltern sollten auch bei ihren Kindern auf Asthma -Symptome achten und frühzeitig eine kinderpneumologische Abklärung anstreben. Gerade bei frühzeitiger Einleitung einer spezifischen Behandlung des Asthmas und auch von möglichen Allergien könne der Krankheitsverlauf bis in das Erwachsenenalter positiv beeinflusst werden und anhaltende Beschwerdefreiheit erreicht werden“, so der Chefarzt.
Bei Kindern tritt ein allergisches Asthma recht oft auf, wobei vor allem eine Katzenallergie zu schweren Verläufen führen kann. Dabei spielt eine erbliche Vorbelastung eine nicht unerhebliche Rolle. Haben beide Eltern Asthma oder Heuschnupfen, beträgt die Wahrscheinlichkeit für eines ihrer Kinder, eine ähnliche Erkrankung zu entwickeln, rund 50 Prozent.
Weitere Risikofaktoren sind ein städtischer Lebensstil, Übergewicht und möglicherweise eine übertriebene Hygiene in der Kindheit, so dass sich der Organismus in der frühen Phase der Entwicklung nicht ausreichend mit Umweltallergenen auseinandersetzen kann. Ein höheres Risiko für Asthma haben auch Menschen, die mit Untergewicht auf die Welt kamen, häufige Infekte hatten und früh abgestillt wurden. pm