Kurzwirksame Wirkstoffe in Sprays, die gerade bei einem Anfall sehr schnell wirken, sind zum Beispiel Salbutamol, Fenoterol oder Terbutalin. Foto: bobex73/stock.adobe.com
Was können Betroffene gegen die Dauerentzündung bei Asthma tun?
In den vergangenen 30 Jahren stieg die Anzahl der an Asthma erkrankten Personen stark an. Weltweit gehört Asthma zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. Etwa 15 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden unter dieser Erkrankung der Lunge, vorwiegend aufgrund einer allergischen Komponente. Bei Erwachsenen sind es etwa 5 %. Allerdings liegt hier gar nicht unbedingt eine Allergie zugrunde!
Die Krankheit lässt sich durch Attacken von Atemnot beschreiben, besonders beim Ausatmen. Gerade nachts treten diese Anfälle auf, begleitet von trockenem Husten. Es bildet sich zäher Schleim, der schlecht abgehustet werden kann. In der Brust herrscht ein Engegefühl vor, und es treten pfeifende Atemgeräusche auf.
Wodurch wird ein Asthmaanfall ausgelöst?
Liegt ein allergisches Geschehen vor, so können Blütenpollen, Hausstaub, Tierhaare, Nahrungsmittel oder Gewürze der Auslöser sein. Aber auch kalte Luft, Haar- oder Deospray, körperliche Belastung oder aber ein Atemwegsinfekt kann Anfälle begünstigen. In vielen Fällen lässt sich ein gehäuftes Auftreten allergischer Erkrankungen in der Familie beobachten: Schon im Kindesalter tritt Neurodermitis als Zeichen einer allergischen Hautirritation auf. Im Jugendalter kommt Heuschnupfen hinzu.
Was genau passiert bei einem Asthmaanfall?
Wird die oberste Schicht der Bronchialschleimhaut gereizt, werden Entzündungsbotenstoffe gebildet. Diese sorgen dafür, dass sich zäher Schleim wie eine Art Schutzschicht bildet, und gleichzeitig ziehen sich die Bronchien wie in einem Schutzreflex zusammen. Der Körper hat nämlich das Gefühl, dass Schadstoffe oder schädigende Einflüsse in der Atemluft im Anmarsch sind, und leitet daher Notfallmaßnahmen ein.
Das ist im Prinzip richtig, nur wird beim Asthma ein überschießender Entzündungsprozess in Gang gesetzt, der außer Kontrolle gerät. Hier besteht im Übrigen ein wichtiger Behandlungsansatz. Die Bronchien werden im weiteren Krankheitsverlauf so empfindlich, dass schon kleinste Reize einen Atemnotanfall auslösen können.
Die Diagnose wird vom Arzt gestellt. Asthma wird im Rahmen einer Überprüfung der Lungenfunktion diagnostiziert. Abgegrenzt werden muss es von der COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), die ebenfalls mit Atemnot einhergeht. Der COPD liegt jedoch ein krankhaft verändertes Lungengewebe zugrunde. Ebenso sollte man das sogenannte Asthma cardiale ausschließen, bei dem eine Herzschwäche die Ursache der Beschwerden ist.
Wie wird Asthma behandelt?
Es gibt zwei medikamentöse Ansatzpunkte: Zum Ersten werden durch Beta-2-Sympathomimetika die Bronchien weitgestellt. Es gibt hierfür kurzwirksame Wirkstoffe, die gerade bei einem Anfall sehr schnell wirken, wie Salbutamol, Fenoterol oder Terbutalin, und langwirksame Stoffe wie Formoterol oder Salmeterol, die auch als Dauermedikation im Einsatz sind.
Zum Zweiten wird das entzündliche Geschehen durch gezielten Dauereinsatz von kortisonhaltigen Basissprays behandelt. Dies sind Wirkstoffe wie zum Beispiel Beclomethason, Budesonid, Fluticason und Mometason. Je nach Schwere der Erkrankung werden noch weitere Stoffe dazu kombiniert. Die richtige Inhalationstechnik ist hier sehr wichtig für die Wirksamkeit der Sprays!
Was kann ich selber tun?
Warum wird man als Erwachsener aus heiterem Himmel asthmakrank? Die Ursachen liegen zum Teil in der Lebensweise und auch in der Ernährung: Weist der Körper über längere Zeit Nährstoffmängel auf oder wird er zu lange schädlichen Stoffen ausgesetzt, so kann er dies irgendwann nicht mehr kompensieren. Eine Dauerentzündung im gesamten Körper ist die Folge, die sich bei entsprechender genetischer Veranlagung in Form von Asthma äußern kann.
Von entscheidender Bedeutung ist ein optimal aufgestelltes Mikrobiom durch bestimmte Bakterien im Darm, da hier 80 % des gesamten Immunsystems beheimatet sind. Eine mindestens zweimonatige Kur mit hochwertigen Probiotika ist sinnvoll. Außerdem benötigt der Körper genügend Zink und Vitamin D sowie alle wichtigen Antioxidantien (Selen, Vitamin E, Betacarotin, Vitamin C), um ein intaktes Immunsystem aufzubauen zu können.
Um die Dauerentzündung in den Griff zu bekommen, sollten hochdosierte Omega-3-Fettsäuren (EPA) zusätzlich zur Nahrung eingenommen werden. Aus ihnen werden im Körper antientzündliche Botenstoffe gebildet, die die Gesamtentzündung im Körper bremsen. Vorsicht: Bitte unbedingt auf das Gütesiegel bezüglich Schwermetallfreiheit bei Fischölpräparaten achten! Außerdem sollte der Körper über eine gezielte Gabe von Basen entsäuert werden.
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Autor: Stephanie Isensee
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