Im September 2021 wurde das neue CT im Krankenhaus Herrenberg des Klinikverbunds Südwest vorgestellt. Nun kann die Befundung dank einer Vernetzung mit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin in Nagold auch mittels Teleradiologie erfolgen. Foto: Klinikverbund Südwest
Vernetzte Teleradiologie im Klinikverbund Südwest
Das Krankenhaus Herrenberg und die Kliniken Nagold kooperieren künftig noch enger standort- und landkreisübergreifend: Mit der Einführung neuer teleradiologischer Strukturen hat die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin in Nagold unter der Leitung von Chefarzt Dr. Manfred Grünke seit diesem Monat die Möglichkeit, Befundungen für den Standort Herrenberg dezentral aus Nagold oder sogar über Heimarbeitsplätze abzubilden.
Möglich macht das ein Invest von knapp 20.000 Euro in Soft- und Hardware sowie das Strahlenschutzgesetz, welches Optionen für Teleradiologie-Modelle für mehrere Krankenhäuser vorsieht. Bildmaterial wird hierbei über Telekommunikationskanäle zum Radiologen übermittelt, der für die Befundung somit nicht mehr zwangsläufig direkt vor Ort sein muss.
„Verbundinterne, zukunftsfähige Lösung“ etabliert
Nagold zählt im Verbund zu den größten und leistungsfähigsten Radiologien. Die Expertise und Manpower dort hilft künftig, die Dienste in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende und an Feiertagen in Herrenberg lückenlos und qualitativ hochwertig abzudecken. „Aufgrund der naturgemäß dünneren Personaldecke von kleineren Teams mussten wir in der Vergangenheit oftmals auf Leasingkräfte ausweichen“, skizziert Nicolai Stolzenberger, Regionaldirektor für die Krankenhäuser Leonberg und Herrenberg die Ausgangslage. „Auf dem freien Markt existieren selbstredend zudem viele Dienstleister, die ein externes teleradiologisches Portfolio anbieten. Dank der Größe des Verbundes sowie der Erfahrung und dem großen Leistungsumfang der Kolleginnen und Kollegen in Nagold ist es uns aber glücklicherweise gelungen, eine verbundinterne, zukunftsfähige Lösung zu etablieren.“
Gerätepark schrittweise komplett erneuert
Vor rund einem Jahr wurde die ehemalige Radiologische Praxis von Dr. Ulrich Schott in die Struktur des Gesundheitszentrums MVZ Herrenberg integriert und damit ein weiterer Schritt im Sinne der Campusentwicklung am Standort Herrenberg vollzogen. Neben baulichen Sanierungen und Anpassungen im radiologischen Leistungsspektrum wurde auch der Gerätepark in den vergangenen Monaten sukzessive komplett erneuert. Der Landkreis Böblingen als Träger sowie der Klinikverbund Südwest investierte für Geräte und IT-Infrastrukturfast 2,5 Millionen Euro in eine moderne und patientenfreundliche Ausstattung der Radiologie.
Im Anschluss an den Austausch der Röntgenanlage vergangenen Sommer folgte im Herbst der Austausch des Computertomographen (CT) sowie sukzessive der Durchleuchtungsanlage und der Mammographie-Einheit. Für Ende des Jahres steht als finaler Schritt noch ein neues MRT an, welches das Angebot der bildgebenden Diagnostik am Standort Herrenberg vervollständigt. Die Ausweitung telemedizinischer, standortübergreifender Angebote in den kommenden Jahren ist Teil der Digitalisierungsstrategie des Klinikverbundes Südwest und sichert langfristig das wohnortnahe Angebot. pm/tok