Beipackzettel für Medikamente sind für den Patienten meist schwer verständlich. Darüber hinaus ist auch die Gestaltung wenig nutzerfreundlich, was oft dazu führt, dass die wichtigen Informationen von Patienten nicht gelesen werden. Foto: Kzenon/stock.adobe.com
Unübersichtlich, unhandlich, unverständlich: So lesen Sie den Beipackzettel richtig
Zu kleine Schrift, zu kompliziert und wenn man ihn einmal aufgefaltet hat, bekommt man ihn nicht mehr zurück in die Verpackung: Der Beipackzettel von Medikamenten wird von vielen Patienten nicht gelesen. Dabei kann er Informationen zu vielen Fragen liefern, die vor der Medikamenteneinnahme wichtig sein können. Die Stiftung Gesundheitswissen erklärt, was der Beipackzettel beinhaltet und wie man ihn versteht.
Dass Beipackzettel für den Patienten meist schwer verständlich sind, ist auch der EU-Kommission aufgefallen, die in einem Prüfbericht 2017 feststellte, dass die verwendete Sprache häufig zu kompliziert ist. Darüber hinaus ist auch die Gestaltung wenig nutzerfreundlich. Manche Patienten legen deshalb den Zettel ungelesen zur Seite und vertrauen darauf, dass die Erläuterungen vom Arzt oder Apotheker ausreichen. Aber ist das wirklich immer der Fall? Die Stiftung Gesundheitswissen informiert, warum es wichtig ist, einen Blick in den Beipackzettel zu werfen und hat dafür einen Übersetzungshelfer für zu Hause erstellt.
Darum sollten Sie den Beipackzettel lesen
In der Arztpraxis oder in der Apotheke können in der Kürze der Zeit nicht immer alle Informationen zur Einnahme des Medikaments vermittelt werden. Daher kann ein Blick in den Beipackzettel sinnvoll sein, ganz gleich, ob es sich um ein rezeptfreies oder ein verschriebenes Medikament handelt. Der Beipackzettel enthält relevante Informationen, die von der richtigen Einnahme über Nebenwirkungen oder Verhalten bei Unverträglichkeiten bis hin zur richtigen Aufbewahrung reichen.
Folgende Angaben enthält der Beipackzettel:
- Ist das Medikament für Ihre Beschwerden geeignet?
- Darf das Medikament bei bestimmten Vorerkrankungen eingenommen werden?
- Wie wird das Medikament richtig eingenommen?
- Dürfen Sie nach der Medikamenteneinnahme Auto fahren oder Alkohol trinken?
- Wie verträgt sich das Medikament mit anderen Medikamenten oder Lebensmitteln?
- Welche Nebenwirkungen können auftreten?
- Bei welchen Nebenwirkungen sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren?
- Wie bewahren Sie das Medikament richtig auf?
Was bedeutet was?
Manche Formulierungen im Beipackzettel können mehr Fragen aufwerfen, als Klärung bringen. Was bedeutet zum Beispiel Gegenanzeige? Wie häufig muss eine Nebenwirkung auftreten, damit sie als häufig gilt? Welcher Zeitraum ist bei der Formulierung „vor dem Essen“ gemeint? Um den Beipackzettel besser zu verstehen, bietet die Stiftung Gesundheitswissen auf ihrem Gesundheitsportal eine Übersetzungshilfe zum Downloaden und Ausdrucken an. Die Beipackzettel-Übersetzungshilfe als Download finden Sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen: „Was steht im Beipackzettel?“ pm