Eine Übersichtsstudie, so der Verband der Osteopathen Deutschland e.V. zeige, dass osteopathische Behandlungen den Schmerz verringern und die Fähigkeit verbessern, alltägliche Arbeiten auszuführen. Foto: dream@do/stock.adobe.com
Übersichtsstudie: Osteopathische Behandlungen verringern den Schmerz
In Deutschland leiden die meisten Menschen mindestens einmal im Leben an Rückenschmerzen, laut der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. mehr als 80 Prozent.
Sie sind einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch, verursachen von allen chronischen Schmerzerkrankungen die größten volkswirtschaftlichen Kosten und schränken Betroffene stark im Alltag ein. „Durch den ganzheitlichen Ansatz der Osteopathie können diese Einschränkungen oft gelindert werden und Patienten zu einem schmerzfreieren Alltag zurückfinden“, unterstreicht Prof. Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V., anlässlich des Tages der Rückengesundheit am 15. März.
Unspezifische Rückenschmerzen sind weit verbreitet
Wenn schon einfache Alltagshandlungen wie das Heben von Gegenständen, Sitzen über längere Zeit oder auch Schlafprobleme zur Qual werden, beginnt für viele Patienten eine Odyssee bei Ärzten und Therapeuten. Gerade in Zeiten von Home-Office und durch Bewegungsmangel bekommt das Thema zusätzliche Aktualität. Oft lässt sich keine Ursache finden, denn gerade unspezifische Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden. Dass Osteopathie bei unspezifischen Rückenschmerzen hilft, zeigt eine große Übersichtsstudie, die im September 2014 im renommierten englischen Fachjournal BMC Musculoskeletal Disorders erschien und statistisch signifikante, klinisch relevante Erfolge aufzeigen kann.
Die Übersichtsstudie des Osteopathen und VOD-Mitglieds Helge Franke sowie der Kollegen Gary Fryer und Jan-David Franke wertete 15 Studien mit mehr als 1.500 Teilnehmern aus und bewies: Osteopathische Behandlungen verringern den Schmerz und verbessern die Fähigkeit, alltägliche Arbeiten auszuführen. Besonders erfreulich: Keine der Studien berichtete über Nebenwirkungen bei der osteopathischen Behandlung.
Blockaden lösen, Beweglichkeit verbessern
Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz deckt Osteopathie Zusammenhänge auf und kann so helfen, Schmerzen im Vorfeld zu verhindern, zu lindern oder zu beheben. Behandelt man symptombezogen nur die Beschwerden und nicht deren Ursachen, kehren die Rückenschmerzen immer wieder zurück. Die Osteopathie forscht nach den Ursachen von Beschwerden – und diese können weit von der Wirbelsäule entfernt liegen, weswegen Osteopathen stets den gesamten Körper des Patienten untersuchen. Dabei verwenden sie ausschließlich ihre Hände. Mit ihnen können Osteopathen Spannungen im Gewebe folgen. Ziel ist es, Blockaden zu lösen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Durchblutung zu fördern. Osteopathen berücksichtigen auch Faktoren wie Stress, Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Dabei arbeiten Osteopathen stets in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten, um individuelle Bedürfnisse und Probleme zu berücksichtigen.
Info:
Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend.
Als erster und mit bundesweit mehr als 5700 Mitgliedern größter Berufsverband setzt sich der VOD für Patientensicherheit und Verbraucherschutz ein. Der VOD e.V. fordert hierfür eine berufsgesetzliche Regelung und die Schaffung des eigenständigen Berufs des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf, informiert sachlich und neutral, fördert Forschungsprojekte und betreibt Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen. Über 2 Millionen Besucher informieren sich jedes Jahr auf osteopathie.de. Fast 100 gesetzliche Krankenkassen bezuschussen Osteopathie.