„Entlastung und Unterstützung bei häuslicher Pflege“ heißt am Donnerstag, 7. September, 15 Uhr bis 18 Uhr, unsere SPRECHZEIT-Telefonberatungsaktion mit Experten der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland. Foto: Robert Kneschke/stock.adobe.com
Telefonaktion mit SPRECHZEIT: Fragen Sie alles zu Entlastung und Unterstützung bei häuslicher Pflege
Wer pflegebedürftig wird oder die Pflege für Angehörige übernimmt, der weiß: Jede Unterstützung bei der Bewältigung der vielen unterschiedlichen Aufgaben zählt. Dabei geht es nicht nur um pflegerische Tätigkeiten. Vielmehr sind es die ganz alltäglichen Aufgaben wie Haushalt, Behördengänge, Einkäufe, Begleitung und Beaufsichtigung, die Zeit und Kraft kosten. „Entlastung und Unterstützung bei häuslicher Pflege“ heißt am Donnerstag, 7. September, unsere SPRECHZEIT-Telefonberatungsaktion mit Experten der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland.
Was Pflegebedürftige und Angehörige über den Entlastungsbetrag wissen sollten,
können Vital-Region-Leser am 7. September von 15 Uhr bis 18 Uhr
unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-0604000 erfragen.
Um Pflegebedürftige und pflegende Angehörige dabei zu unterstützen, gibt es seit 2017 einen monatlichen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro von der Pflegekasse – in allen Pflegegraden. Doch einer Umfrage des Sozialverbands VdK zufolge nutzen fast 80 Prozent der Befragten den Entlastungsbetrag nicht. Viele von ihnen wissen nicht, dass ihnen der Betrag zusteht, welche Leistungen damit bezahlt werden können und wie mit der Pflegekasse abgerechnet wird. Zu diesen und allen weiteren Fragen rund um den Entlastungsbetrag informieren Experten der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland in der SPRECHZEIT.
Entlastung dort, wo es nicht nur um Pflege geht
Über vier Millionen Pflegebedürftige werden in Deutschland zu Hause versorgt, überwiegend durch pflegende Angehörige. Versorgt – das bedeutet nicht allein pflegerische Unterstützung, sondern auch die Bewältigung aller anderen Aufgaben, zu denen die Pflegebedürftigen nicht mehr alleine in der Lage sind. Haushalt, Besorgungen, Behördengänge, Arzttermine und nicht zuletzt auch Zeit für Beschäftigung, Gespräche und soziale Teilhabe.
Genau hier setzt der Entlastungsbetrag an: 125 Euro monatlich zahlt die Pflegekasse für solche niedrigschwelligen Unterstützungsleistungen, unabhängig davon, in welchem Pflegegrad man eingestuft ist. Doch was simpel und einleuchtend klingt, ist in der Praxis mit Schwierigkeiten verbunden. Das spiegelt die Zahl der Menschen wider, die den Entlastungsbetrag in Anspruch nehmen: Gerade einmal 23 Prozent der Berechtigten sind es nach Umfrageergebnissen des Sozialverbands VdK.
Hohe Hürden für niedrigschwellige Unterstützung
Die Gründe, aus denen Pflegebedürftige den Entlastungsbetrag nicht nutzen, sind vielfältig. Der Hauptgrund: Er wird nicht von der Pflegekasse auf das Konto der Berechtigten überwiesen, steht also nicht zur freien Verfügung. Vielmehr ist die Zahlung an tatsächlich erbrachte Leistungen gebunden. Wer diese Leistung erbringen darf, unterliegt zudem Regelungen, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. In der Regel ist eine Zertifizierung oder zumindest eine besondere Qualifizierung notwendig, um Leistungen mit der Pflegekasse abrechnen zu können.
Einfach das Taschengeld des Neffen aufzustocken, der sich um Schriftverkehr und Besorgungen kümmert, ist nicht möglich. Diese Hürden führen vielerorts dazu, dass Pflegebedürftige Schwierigkeiten haben, Dienstleister zu finden, die mit der Pflegekasse abrechnen können. Hinzu kommt: Professionelle Dienstleister wie Pflegedienste arbeiten zu Stundensätzen, bei denen 125 Euro im Monat nicht weit reichen.
Unterstützung mit Verfallsdatum
Viele Anspruchsberechtigte nutzen die ihnen zustehenden Entlastungsmöglichkeiten nicht oder zumindest nicht von Anfang an voll aus. Die gute Nachricht: Wer bisher den Entlastungsbetrag nicht in Anspruch genommen hat, hat möglicherweise einiges an Budget „angespart“. Die Mittel eines ganzen Jahres – immerhin 1500 Euro – können noch bis einschließlich Juni des folgenden Jahres verwendet werden. So können unter Umständen auch größere Maßnahmen finanziert werden. Wird das Budget nicht innerhalb dieses Zeitraums abgerufen, verfällt es allerdings komplett.
Unabhängige Expertinnen informieren in der Sprechzeit
Eine engagierte Nachbarin unterstützt meine pflegebedürftige Mutter schon seit einiger Zeit im Haushalt. Können wir dafür den Entlastungsbetrag verwenden? Welche Leistungen können über den Entlastungsbetrag bezahlt werden? Wo erfahre ich, wer solche Leistungen erbringt? Wie viel Entlastung kann ich mit 125 Euro monatlich finanzieren? Wo erfahre ich, wie viel Budget mir noch zur Verfügung steht?
Alle Fragen rund um den Entlastungsbetrag beantworten diese Experten der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) in der SPRECHZEIT:
- Raquel Reng; Volljuristin, Expertin Pflege
- Jana Mehnert; Beraterin für Sozialversicherungsrecht
- Isabel Gruner-Babic; Beraterin für Sozialversicherungsrecht
- Justyna Sikora-Arnold; Beraterin für Sozialversicherungsrecht
- Marko Schröder; Berater für Sozialversicherungsrecht
Stellen Sie Ihre Fragen am Donnerstag, 7. September 2023 von 15 Uhr bis 18 Uhr unter der aus allen deutschen Netzen gebührenfreien Telefonnummer 0800-0604000.
Info
Die Unabhängige Patientenberatung ist eine gemeinnützige Einrichtung und arbeitet im gesetzlichen Auftrag. Die UPD informiert und berät Patienten und Verbraucher in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen unabhängig, qualitätsgesichert, verständlich und kostenfrei. SPRECHZEIT
Weitere Informationen unter www.patientenberatung.de