Die Schilddrüse erinnert in der Form an einen Schmetterling. Sie produziert Hormone, die den Stoffwechsel anregen und für die Fortpflanzungsorgane wichtig sind. Grafik: Rasi/stock.adobe.com
Ohne Jod nichts los: Wie die Schilddrüse den Stoffwechsel anregt
Rechts und links ein Flügel, dazwischen die Verbindung zentral am Hals gelegen, direkt unterhalb des Kehlkopfs, insgesamt etwa erdbeergroß. Das sind die Eckdaten der schmetterlingsförmigen Schilddrüse.
Sie ist zuständig für die Produktion zweier Hormone: Tetrajodthyronin, auch genannt Levothyroxin oder L-Thyroxin (kurz T4) sowie Trijodthyronin (T3). Die Zahlen verraten, wie viele Jodatome enthalten sind. Das erforderliche Jod nehmen wir über die Nahrung auf. Ohne Jod nichts los: Ohne Jod können keine funktionsfähigen Schilddrüsenhormone hergestellt werden. T4 mit vier Jodatomen dient als Vorstufe. Wird über ein Enzym, also eine Art Schneidewerkzeug, ein Jodatom in den Zielzellen abgespalten, so entsteht T3, die aktive Hormonform.
Was für Funktionen hat die Schilddrüse?
Vereinfacht gesagt wird der gesamte Stoffwechsel durch T3 angeregt, der Organismus ist nun voll leistungsfähig: Die Herzfunktion wird gesteigert, neue rote Blutkörperchen werden gebildet, Blutzucker wird bereitgestellt, die Muskelarbeit wird gesteigert und die Wärmeproduktion wird hochgefahren. Man kann also richtig durchstarten, wenn die Schilddrüse Gas gibt. Außerdem sind die Fortpflanzungsorgane auf die Schilddrüsenhormone angewiesen. In einem komplexen Regelkreis wird über das Gehirn die Produktion und Ausschüttung der Schilddrüsenhormone bedarfsgerecht veranlasst.
Welche Krankheiten gibt es bei der Schilddrüse?
Eine Überfunktion wie auch eine Unterfunktion der Schilddrüse werden ärztlich behandelt. Bei einer Unterfunktion fehlt ausreichend T4. Die Behandlung ist einfach: L-Thyroxin wird lebenslang als Medikament von außen zugeführt. Daraus stellt der Körper dann bedarfsgerecht T3 her. Eine Schilddrüsenunterfunktion ist in Deutschland so weit verbreitet, dass L-Thyroxin mittlerweile das zweithäufigste verordnete Medikament ist.
Welche Stoffe braucht die Schilddrüse?
Vier Mikronährstoffe sind für die Funktion der Schilddrüse unentbehrlich: Selen, Eisen, Vitamin D und Jod. Nimmt man L-Thyroxin ein, so empfiehlt sich die regelmäßige Nahrungsergänzung mit diesen Vitalstoffen. Im besten Falle kann dadurch die L-Thyroxin-Dosis gesenkt werden. Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Erkrankung, bei der Schilddrüsengewebe durch die eigene Immunabwehr attackiert wird. Folge ist ebenfalls eine Unterfunktion der Schilddrüse. Frauen sind hiervon besonders betroffen.
Was machen die Nebenschilddrüsen?
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass an beiden Schilddrüsenlappen jeweils zwei linsengoße Drüsen sitzen. Aus diesen Nebenschilddrüsen stammt das Parathormon, das den Calciumstoffwechsel im Körper steuert.
Einnahmetipp von Dr. Holger Isensee, Pregizer Apotheke:
L-Thyroxin nimmt man nüchtern, am besten etwa eine halbe Stunde vor dem Frühstück, ein.
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