Am 17. September waren in Deutschland 219 Intensivbetten (Beatmungsbetten und Betten von erweiterten Therapiemaßnahmen bei akutem Lungenversagen) belegt. Im Januar 2021 waren es mehr als 5700 Betten gleichzeitig. Foto: Rungruedee/stock.adobe.com
Noch ist die Corona-Lage auf den Intensivstationen entspannt
Die letzte kleine Corona-Welle erreichte ihren Höhepunkt am 21. März 2023 – zu diesem Zeitpunkt meldete das DIVI-Intensivregister 1255 Covid-Intensiv-Patienten. Danach waren die Zahlen lange rückläufig. Indes ist die Fallzahl zuletzt wieder leicht gestiegen und stagniert nun nahe der 200er-Marke.
Am 17. September waren 219 Intensivbetten belegt – das sind etwas so viele wie zu Beginn der statistischen Erfassung. Auf dem Höhepunkt der Pandemie waren im Januar 2021 mehr als 5700 Betten gleichzeitig belegt. In einem ähnlichen Umfang spitzte sich die Lage noch einmal im Dezember 2021 zu, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.
Das Intensivregister wurde im Frühjahr 2020 gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) aufgebaut, um die Verfügbarkeiten von Beatmungsbetten und von erweiterten Therapiemaßnahmen bei akutem Lungenversagen in Deutschland während der Corona-Pandemie sichtbar zu machen. Seit Beginn der Erfassung wurden rund 256.000 abgeschlossenen Intensivbehandlungen registriert. Alle wichtigen Fragen zur Datenbank werden im FAQ des DIVI beantwortet.
Was kommt im Herbst/Winter auf uns zu?
Seit Mai 2023 ist die als Eris bezeichnete EG.5-Linie von SARS-CoV-2 weltweit auf dem Vormarsch und wurde Anfang August von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Virusvariante von Interesse“ eingestuft. Forschende stellten fest, dass EG.5.1 nicht infektiöser ist als ihre Vorgänger, das heißt, sie kann Wirtszellen nicht effektiver befallen. Allerdings kann EG.5.1 neutralisierenden Antikörpern besser entkommen als andere derzeit zirkulierende SARS-CoV-2-Linien und hat somit einen Vorteil bei der Infektion von Personen, deren Immunsystem nach Impfung oder Infektion neutralisierende Antikörper gebildet hat. Aber: Große Corona-Infektionswellen außerhalb der nasskalten Jahreszeit werden wohl in Zukunft ausbleiben. Dieser Erfolg geht zu einem großen Teil auf die rasante Entwicklung von Impfstoffen zurück. pm