Mit ein paar Ergänzungen kann man die klassische Hausapotheke zu einer Reiseapotheke machen. Wichtig: Regelmäßig benötigte Medikamente in ausreichender Zahl. Und prüfen Sie Ihren Impfschutz. Foto: Racamani/stock.adobe.com
Mit der perfekten Reiseapotheke sorgenfrei in den Sommerurlaub
Urlaubsreisen werden in diesem Jahr wieder im vor der Pandemie gewohnten Umfang stattfinden. Auf eine Reiseapotheke inklusive Covid-Schutz sollte dennoch – auch bei Ferien in Deutschland – nicht verzichtet werden. Das gilt besonders für Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen oder besonders schutzbedürftig sind.
Manche Arzneimittel sind am Urlaubsort vielleicht nur schwer erhältlich oder man muss auf die Lieferung länger warten als normal. Zudem sollte die Vorlaufzeit für einen Arzt-Termin eingeplant werden, um ein Rezept zu erhalten. Der ADAC Ambulanz-Service rät außerdem zu einem ausreichend bemessenen Vorrat für Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Dieser Vorrat sollte vor allem bei längeren Reisen 50 Prozent über der normalerweise benötigten Menge liegen.
Grundausstattung für eine optimale Reiseapotheke
Verletzungen: Einmalhandschuhe, Heftpflaster, sterile Kompressen, elastische Binden, Wundpflaster, Wunddesinfektionsspray (ohne Jod), Pinzette und Schere aus Metall (bei Flugreisen nicht ins Handgepäck!), kleine Taschenlampe mit Ersatzbatterien
Schmerzen: Ibuprofen, Paracetamol
Insektenstiche, Zeckenstiche: Insektenschutzmittel, Salbe gegen Juckreiz
Infektionen: Fieberthermometer
Reisekrankheit: Dimenhydrinat, Domperidon, Akupressurbändchen
Durchfall: Loperamid, Saccharomyces-Präparate, ORS-Elektrolytpulver
Erkältungskrankheiten, Schnupfen: Abschwellende Nasentropfen (Oxy- oder Xylometazolin), Mittel gegen Husten
Verstopfung: Lactulose-, Bisacodylpräparate
Bei den genannten Medikamenten handelt es sich um Vorschläge (es sind die Wirkstoffnamen angegeben, nicht die Markennamen). Steril verpackte Reiseapotheken sind auch in Apotheken erhältlich.
Dazu müssen auch ausreichend Alltagsmasken zum Schutz vor Corona-Infektionen (am besten FFP2), Seife und idealerweise Handdesinfektionsmittel für zwischendurch eingeplant werden. Ideal ist es, außer den Einweg-Masken auch Corona-Schnelltests in ausreichender Menge einzupacken.
Reiseapotheke hitzefest verpacken
„Hitzefest verpackt, wird aus der Hausapotheke schon fast eine fertige Reiseapotheke. Es fehlt noch ein Arzneimittel gegen Reiseübelkeit“, lautet ein Tipp von Apothekerin Stephanie Isensee von der Pregizer Apotheke in Pforzheim. Ihr Rat: „Etwa alle drei Monate sollten Sie die Verfalldaten der Haus- und Reiseapotheke kontrollieren und abgelaufene Medikamente entsorgen.“
Beim Baden oder Wandern im Urlaub gibt es schnell einmal kleinere Verletzungen. Apothekerin Stephanie Isensee rät: „Jede Wunde sollte mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden, damit sich aus einer kleinen, harmlosen Wunde keine Blutvergiftung entwickelt. Dazu eignet sich ein farbloses Wundspray, das beim Auftragen nicht brennt. Wenn die Wunde blutet, wird sie mit einem passenden Pflaster verschlossen.“
Schäl es, gar es, koch es oder vergiss es
Schäl es, gar es, koch es oder vergiss es: So lautet die vorbeugende Regel gegen Durchfall auf Reisen. Deshalb zum Beispiel vermeintlich frische Säfte, die in Behältern stehen, lieber nicht trinken. Auch Eis und Fertigsalate können mit Keimen belastet sein. Vorsicht ist auch bei rohem Fleisch oder Fisch geboten. Und in vielen Ländern gilt: Finger weg vom Leitungswasser, auch beim Zähneputzen oder bei Eiswürfeln.
Wenn man sich doch etwas einfängt, rät Stephanie Isensee: „Tritt Durchfall bei einem Magen-Darm-Infekt auf, so nimmt man für einige Tage probiotische Bakterien ein, damit sich der gestörte Darm wieder regenerieren kann. In ausgeprägten Fällen können spezielle Arzneistoffe den Durchfall stoppen. Ein Elektrolyt-Präparat gleicht die Salzverluste bei starkem Durchfall aus. Gerade bei Kindern und Senioren bildet dies eine wichtige Maßnahme. Gegen Übelkeit und Erbrechen sollte man ebenfalls ausgerüstet sein.“
Diabetiker sollten besonders umsichtig sein
Diabetiker tragen die zusätzliche Verantwortung, sich vorab über die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in der Urlaubsregion zu informieren. Medikamente sollten unbedingt in doppelter Menge eingepackt werden. Ein Diabetikerausweis gehört ebenfalls ins Reisegepäck. Er gibt zum Beispiel an, mit welchen Medikamenten die Behandlung erfolgt.
Prinzipiell sollten die Medikamente wasserdicht und möglichst temperaturgeschützt transportiert werden. Da einige Medikamente im Kühlschrank gelagert werden müssen, ist es ratsam, am Abend vor Reisebeginn Klebezettel an Haustür und Kühlschrank anzubringen, damit sie in der Hektik nicht vergessen werden. Ebenfalls sinnvoll ist es, den Beipackzettel der Medikamente dabei zu haben.
Kein Urlaub ohne Sonnenschutz
Ganz wichtig im Urlaub ist auch der optimale Sonnenschutz, wenngleich Sonnencreme nicht unbedingt ein typischer Inhalt einer Reiseapotheke ist. Der Tipp von Apothekerin Isensee: „Man trägt am besten etwa 20 Minuten vor dem Sonnenbaden ein geeignetes Sonnenschutzmittel auf. Männer sollten an den Schutz der Kopfhaut denken, Frauen vor allem an die empfindliche Hals- und Dekolleté-Region. Eine wasserfeste Formulierung ist empfehlenswert. Nach der Sonne leistet ein hochwertiges AfterSun-Produkt gute Dienste, damit sich die Haut wieder erholt, insbesondere wenn sich ein Sonnenbrand abzeichnet.“
Haben Sie noch ein wenig Platz im Koffer? Dann rät Stephanie Isensee noch zu einem Accessoire, das in vielen heißen Urlaubsgegenden mit viel Wasserfläche und einem hohen Mückenstich-Risiko gute Dienste leisten kann: „Manche schwören auf ein Moskitonetz, um gut und ungestört zu schlafen, statt nachts auf Schnakenjagd zu gehen. ADAC/tok
Reiseapotheke Hier finden die > Checkliste der Pregizer Apotheke < in Pforzheim für Ihre > Reiseapotheke und Hausapotheke <. Die Formulare gibt es auch in der Apotheke zum Mitnehmen. |
INFO ADAC
Für weitere Auskünfte, zum Beispiel besondere Empfehlungen für Kinder, Bergsportler und Taucher, steht den ADAC Auslandskrankenschutz-Versicherten sowie ADAC Plus- und Premium-Mitgliedern auch der Reisemedizinische Informationsdienst unter Telefon 089 76 76 77 zur Verfügung. ADAC Premium-Mitglieder verfügen außerdem über die Möglichkeit einer Behandlung am Aufenthaltsort per Video und Telefon mit der ADAC Medical App (für iOS und Android).