Humor lässt sich, wie jede kreative Fähigkeit, trainieren. Wer mit Humor auch belastende Dinge angeht, setzt Glückshormone frei, die beim Heilen helfen können. Foto: ra2studio/stock.adobe.com

Humor setzt Glückshormone frei: Warum Lachen auch bei Krankheit hilft

Humor macht das Leben nicht nur leichter – er ist rundum gesund. Wie Studien nachweisen, kann es bei einer Krankheit ein wirksamer Bestandteil der Therapie sein, häufiger mal zu lachen. Allein schon die Freisetzung der Glückshormone kann hilfreich für den Heilungsprozess sein.

Humor lässt sich trainieren

Wer lacht, entspannt seine Muskulatur und kurbelt die Ausschüttung bestimmter Hormone an, wie zum Beispiel die des Kuschel- und Bindungshormons Oxytocin. „Man konnte zudem nachweisen, dass Endorphine freigesetzt werden“, sagt Professorin Barbara Wild, die sich als Psychiaterin und Psychotherapeutin seit vielen Jahren mit der Wirkung von Humor beschäftigt, im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“. Die Glückshormone fluten den Körper nicht nur, während man vor sich hin kichert. Auch eine Stunde später lindert Humor noch Schmerzen, wie Versuche zeigen.

Die gute Nachricht: Humor lässt sich, wie jede kreative Fähigkeit, trainieren. Auch hilft es, sich mit Menschen zu umgeben, die das Leben von seiner leichten Seite sehen. „Nicht alle Menschen sind gleichermaßen humorig. Humor lässt sich aber trainieren. Zuerst sollte ich spüren, ob ich eher ein Mensch des feinen Sprachwitzes bin oder doch lieber der krachledernen Kalauer. Kann ich über mich selbst lachen? Für Humor braucht es auch eine gehörige Portion Mut. Mut, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen“, sagt Medizinredakteurin Andrea Mayer-Halm.

Lachen als soziales Schmiermittel

Humor ist dabei nicht gleichzusetzen mit Komik. Ganz in der Art des Komikers Karl Valentin, der einmal meinte: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.2 Gerade wenn es im Leben wenig sonnige Tage gibt, hilft Humor, innerlich einen Schritt beiseitezutreten.

Humor schafft aber nicht nur Distanz, er erzeugt auch Nähe. Ein wertschätzender Humor wirkt wie ein soziales Schmiermittel unter Freunden, Kolleginnen, aber auch in der Beziehung zwischen Ärztin und Patient. Andrea Mayer-Halm ergänzt: „Humor stärkt unsere Gesundheit, Humor kann die Heilung unterstützen. Das ist bekannt aus vielen Untersuchungen, zum Beispiel durch Stressabbau. Stellen Sie sich eine angespannte Situation beim Arzt im Sprechzimmer vor, da kann Humor wie soziales Schmiermittel wirken. Denn wenn zwischen Arzt, Ärztin und dem Patienten die Kommunikation klappt, dann hat es auch einen guten Effekt auf die Therapie.“    pm