Gartenarbeit, das ist bücken, heben, strecken, ziehen. Aber manchmal werden Rücken und Gelenke durch gebücktes Werkeln oder schweres Heben stark belastet – und überlastet. Bildrechte: Wort & Bild Verlag/Fotograf:Getty Images/FGorgun

Gesünder gärtnern: Tipps für die Gartenarbeit ohne Gliederschmerzen

Eine regelmäßige körperliche Aktivität an der frischen Luft kann in hohem Maße dazu beitragen, die Leistung von Muskeln, Herz und Kreislauf zu fördern und so unter anderem das Risiko mindern, an Diabetes, koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck oder Osteoporose zu erkranken. Das gilt umso mehr, je älter man wird. Dabei muss man nicht Sport auf einem Hochleistungsniveau leisten, auch Gartenarbeit macht fit und glücklich – wenn man dabei einseitige Belastungen vermeidet.

Gartenarbeit, das ist bücken, heben, strecken, ziehen. Aber manchmal werden Rücken und Gelenke durch gebücktes Werkeln oder schweres Heben stark belastet – und überlastet. Es muss dabei gar nicht das intensive Zupfen von Unkraut oder das Heben von gefüllten Säcken bei der Apfelernte sein. Selbst das Schieben eines Rasenmähers kann auf großen Grundstücken und ohne Selbstantrieb des Mähers zu Gliederschmerzen und größeren Problemen führen. Es kommt darauf an, eine einzelne Haltung oder die immer gleiche Bewegung nicht zu lange ohne Pause einzunehmen und auszuführen. Abwechslung ist hier gefragt.    

Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ gibt Tipps, wie man zu große Belastungen für Rücken und Gelenke vermeiden kann.

Hochbeet, Transporthilfen und Haltungswechsel

So kann ein Pflanztisch oder ein Hochbeet den Rücken entlasten, Handschuhe schützen vor Hautausschlägen und das richtige Werkzeug, etwa mit individuell verstellbaren Stielen, kann den Nacken schonen.

Wer Schweres zu heben hat, sollte das nicht aus einer Bückhaltung, sondern immer aus den Knien heraus tun und die Last nah am Körper tragen. Und muss alles gleich immer im großen Maßstab oder von Hand erledigt werden? Besser ist es, zwei kleine Gießkannen statt einer großen zu füllen. Auch für kleine Wege im Garten ist es oft ratsam, Transporthilfen wie etwa Schubkarren nutzen.

Grundsätzlich gilt: Alle einseitigen und länger dauernden Körperhaltungen und Bewegungen, bzw. die gesamte Gartenarbeit in kleine Etappen einteilen, zwischen Sitzen, Knien und Stehen die Haltung wechseln und immer wieder Pausen machen. Wer sich dazwischen noch ein bisschen streckt und reckt und kleine Dehnübungen in den Arbeitsablauf einbaut, wird die richtig ausgeführte Gartenarbeit als Jungbrunnen erfahren.

Mehr bewegen für mehr Selbstständigkeit

Gesundheitsbewusste Senioren erleben es täglich: Im Alter haben regelmäßige Bewegung und Kräftigung der Muskulatur positive Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens. Wer sich immer wieder bewegt und die Muskeln stärkt, kann im Alter Basistätigkeiten wie das Aufstehen, Waschen, Anziehen, Essen und Trinken leichter und länger selbstständig bewältigen. Auch beim Einkaufen, Kochen und der Haushaltsführung braucht man dann weniger Unterstützung. Zudem steigt so das Selbstwertgefühl und das Risiko der Pflegebedürftigkeit nimmt ab. pm/tok