Die Senkung des LDL-Cholesterins, das zur Entstehung von die Gefäße verengenden arteriellen Plaques führt, ist eine der wirksamsten Methoden, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Foto: peterschreiber.media/stock.adobe.com

Cholesterinsenker Statine und Co.: Wie sicher und verträglich sind sie?

Zur Senkung hoher Cholesterinwerte werden Statine als Mittel der Wahl eingesetzt, da sie wirksam vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen. Doch Berichte über Nebenwirkungen verunsichern viele Patienten – zumal der Nutzen der Medikamente in den Blutgefäßen nicht unmittelbar spürbar ist.

Warum die Sorge in den allermeisten Fällen unnötig ist und wie sich ein Großteil der Nebenwirkungen durch eine gute Einstellung der medikamentösen Therapie verhindern lässt, erklärt Herzspezialist Prof. Dr. med. Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung: „Durch kontrollierte Studien über mehrere Jahrzehnte können wir sagen, dass Statine sehr sichere und gut verträgliche Medikamente sind.” Laufs, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig, spricht darüber in einer Episode der Herzstiftungs-Podcast-Reihe „imPULS – Wissen für Ihre Gesundheit“, die unter > www.herzstiftung.de/wichtiges-wissen-cholesterin abrufbar ist.

„Ein hoher Cholesterinspiegel tut nicht weh”

Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel, so berichtet es das DeutschesGesundheitsPortal (DGP), lässt sich bei den meisten Betroffenen mit Lebensstilmaßnahmen wie einer gesunden Ernährung nicht ausreichend senken. Helfen die Maßnahmen nicht, sind Statine die ersten Mittel der Wahl. Doch trotz der guten Studienlage zu Statinen stehen manche Menschen den Medikamenten skeptisch gegenüber. Dass so häufig über Nebenwirkungen, insbesondere über Muskelschmerzen berichtet wird, liegt aber nicht immer an den Statinen.

„Muskuloskelettale Probleme treten in höherem Alter generell häufiger auf“, erklärt Laufs. Nicht immer seien die Statine Ursache für die Beschwerden. Vielmehr müsse in solchen Fällen untersucht werden, ob die Beschwerden möglicherweise zufällig zeitgleich aufgetreten sind. Umgekehrt würden die positiven Wirkungen der Medikamente nicht unmittelbar bemerkt. „Die Problematik liegt darin, dass ein hoher Cholesterinspiegel – ähnlich wie ein hoher Blutdruck, Zigaretten-Rauchen oder hoher Blutzucker – im Gefäß nicht weh tut“, erläutert der Kardiologe.

Auf lange Sicht fühlen sich Betroffene aber durchaus besser, wenn der Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren gut eingestellt sind. Daher sollten Patienten bei Problemen die Statine keinesfalls einfach weglassen. „Ein cholesterinsenkendes Medikament abzulehnen, kann fatale Folgen haben, weil dadurch der Schutz vor Infarkten und anderen Komplikationen wegfällt.“

Was tun bei Nebenwirkungen?

Treten tatsächlich Nebenwirkungen auf, lässt sich in den allermeisten Fällen durch einen Wechsel des Statins eine sorgfältige Einstellung der Dosierung oder eine Kombinationstherapie eine Medikation finden, die gut vertragen wird. Für Risikopatienten oder wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichen, stehen neuere Behandlungsstrategien wie die Therapie mit Bempedoinsäure oder PCSK9-Hemmern zur Verfügung. DGP