Ein früh einsetzendes Intervallfasten zeigte eine größere Wirksamkeit als das spätere Intervallfasten bei der Verbesserung der Insulinresistenz. Sonst gibt es keine statistisch signifikanten Unterschiede. Foto: Dyeru/stock.adobe.com

Aufs Frühstück oder Abendessen verzichten: Welches Zeitfenster beim Intervallfasten wirkt besser?

Eine aktuelle Studie aus China hat die Auswirkungen eines Verzichts auf das Frühstück mit dem Auslassen des Abendessens verglichen. Ein besonderes Augenmerk wurde bei den Auswirkungen dieser beiden Arten des Intervallfastens auf die Gewichtskontrolle und die Stoffwechselgesundheit gelegt.

Eine Begrenzung des täglichen Essensfensters wird zur Gewichtsabnahme und zur Verbesserung der Stoffwechselgesundheit angewendet, wie das DeutschesGesundheitsPortal berichtet. Bisher konnte nicht abschließend geklärt werden, ob die Wahl des täglichen Essfensters zu Beginn des Tages oder zu einem späteren Zeitpunkt bei Interventionen mit zeitbegrenztem Essen (TRE, Time-Restricted-Eating, Intervallfasten) unterschiedliche Auswirkungen auf die Gewichtsabnahme und die Stoffwechselgesundheit hat.

Welches Zeitfenster wirkt besser?

Chinesische Wissenschaftler haben deshalb eine Auswertung mehrerer Studien (Metaanalyse) durchgeführt, um die Wirksamkeit zwischen frühem und späterem Intervallfasten bei Erwachsenen mit Adipositas oder Übergewicht zu bewerten. Die Wissenschaftler durchsuchten die Datenbanken PubMed, Embase, Web of Science und Cochrane Library nach randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), die bis zum 16. Oktober 2022 veröffentlicht wurden. Es wurde eine Netzwerk-Metaanalyse durchgeführt, um die Auswirkungen von frühem und späterem TRE auf Körpergewicht und Stoffwechsel zu überprüfen.

Insgesamt 12 Studien mit zusammen 730 adipösen oder übergewichtigen Erwachsenen wurden in die Metaanalyse einbezogen. Sowohl frühes als auch spätes Intervallfasten führten im Vergleich zu keinem zeitbegrenzten Essen zu einer moderaten Verringerung des Körpergewichts sowie der Insulinresistenz. Das frühe Intervallfasten zeigte eine größere Wirksamkeit als das spätere bei der Verbesserung der Insulinresistenz (frühes vs. späteres TRE: -0,44; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,86 bis -0,02; p < 0,05). Beim Gewichtsverlust wurde kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt (frühes vs. späteres TRE: -0,31 kg; 95 % KI: -1,15 bis 0,53 kg; p > 0,05).

Verbesserung der Insulinresistenz

Mit einem frühen Intervallfasten konnten signifikante Vorteile in puncto Glukosestoffwechsel und Blutdruck erzielt werden. Bei den Nüchternblutzucker-, Blutdruck- und Lipidprofilen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen frühem und spätem Intervallfasten beobachtet.

Frühstücken ist leicht überlegen

Die Metaanalyse legt nahe, dass mit einem frühen Intervallfasten, also mit einem Frühstück, ein effektives Gewichtsmanagement sowie Stoffwechselvorteile erzielt werden können. Laut der Studienautoren sind größere randomisierte Studien erforderlich, um die Ergebnisse zu verifizieren. DGP