Die Behandlung eines Nagelpilzes kann etwas länger dauern, aber mit der richtigen Therapie hat der Nagelpilz keine Chance. Foto: Elnur/stock.adobe.com

Auch wenn es lange dauern kann: Behandelter Nagelpilz hat keine Chance

Nagelpilz tut nicht weh, wächst langsam, wird am Anfang oft nicht wahrgenommen und deshalb häufig erst spät diagnostiziert und behandelt. Dabei ist die Therapie besonders unkompliziert, je früher sie begonnen wird. Wichtig zu wissen: Eine Onychomykose, so der Fachbegriff für Nagelpilz, heilt nie von allein und muss so lange behandelt werden, bis der befallene Nagel einmal komplett gesund nachgewachsen ist.

Da besonders Fußnägel sehr langsam wachsen und das Wachstum mit zunehmendem Alter nachlässt, kann dies vor allem bei älteren Menschen bis zu einem Jahr dauern. Um die Therapie durchzuhalten ist es daher entscheidend, dass die Behandlung einfach ist und leicht in die täglichen Abläufe integriert werden kann. Hier punktet zum Beispiel Ciclopoli gegen Nagelpilz, weil der Lack wird ohne Vorbehandlung auf den Nagel aufgetragen wird und innerhalb weniger Sekunden trocknet, keine Rückstände hinterlässt und ein breites Wirkspektrum besitzt.

Dr. Bartosz Malisiewicz, Facharzt für Dermatologie und Venerologie sowie Allergologie aus Frankfurt am Main, spricht auf Vital-Region.de über seine Erfahrungen mit Nagelpilz und vor allem darüber, wie es gelingt, die Therapie durchzuhalten und wie das Infektionsrisiko minimiert werden kann.

Herr Dr. Malisiewicz, welche Patientengruppen sind besonders anfällig für Nagelpilz?

Dr. Bartosz Malisiewicz: Nagelpilz kann jeden treffen. Ein hohes Risiko haben ältere Menschen, die nicht mehr so gelenkig sind und ihre Füße nicht mehr so gut im Blick haben. Eine große Rolle spielen auch Zusatzerkrankungen wie Diabetes. Bei Patient:innen mit Diabetes über 60 Jahren beispielsweise leidet weltweit rund jeder Zweite an Nagelpilz. Doch auch junge, sportliche Menschen haben aufgrund des feuchten Klimas in Sportschuhen und der besonderen Belastung der Nägel ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Gerade bei sportlich Aktiven entwickelt sich ein Nagelpilz häufig in Folge eines Fußpilzbefalls. Prinzipiell können auch Kinder an einem Nagelpilz erkranken, allerdings kommt dies verhältnismäßig selten vor.

Bei welchen Nagelveränderungen könnte es sich um Nagelpilz handeln? Wann sollten Patient:innen Beratung in der Apotheke oder beim Arzt suchen?

Dr. Bartosz Malisiewicz: Einen Nagelpilz zu erkennen ist nicht immer ganz einfach, denn auch Traumata an den Nägeln – zum Beispiel durch Tritte auf den Fuß – oder Nagelwachstumsstörungen verändern das Aussehen der Nägel. Vielfach entstehen diese z.B. beim Fußball. Auf jeden Fall zum Arzt gehen sollte man, wenn der Nagel gelbe Verfärbungen aufweist oder typische Pilzhohlräume zu erkennen sind. Auch bröckelige Nägel sind ein Indiz für Nagelpilz. Der Befall tritt zunächst immer nur an ein, zwei Nägel auf. Erst im Laufe der Erkrankung breiten sich die Erreger auch
auf weitere Nägel aus.

Viele Patienten wünschen sich eine schnell wirksame Nagelpilztherapie. Wie erklären Sie den Patienten, dass ein sichtbarer Therapieerfolg oft erst nach einigen Wochen auftritt?

Dr. Bartosz Malisiewicz: Dass der Behandlungserfolg erst nach längerer Zeit sichtbar wird, hängt mit dem langsamen Nagelwachstum zusammen. Und je stärker ein Nagel infiziert ist, desto langsamer wächst er. Ich erkläre meinen Patient:innen immer, dass es sich mit einem Nagelpilz so verhält wie mit einem blauen Fleck unter der Nagelplatte. Man braucht viel Geduld, bis der komplette Nagel gesund nachgewachsen ist. Hier hilft es, stets das Endergebnis, die gesunden Nägel, im Blick zu haben.

Welche zusätzlichen Tipps geben Sie Ihren Patient:innen?

Dr. Bartosz Malisiewicz: Am wichtigsten ist es, Geduld zu haben. Außerdem rate ich meinen Patient:innen, die Behandlung in die täglichen Routinen einzubinden. Die Flasche mit dem Lack also nicht in die Schublade zu legen, sondern auf den Nachttisch oder gut sichtbar im Badezimmer zu platzieren. Damit das tägliche Pinseln zur Selbstverständlichkeit und nicht vergessen wird. Auch Sportler:innen empfehle ich, Gewohnheiten zu etablieren. Eine wirksame Präventionsmaßnahme ist das Herausnehmen der Sohlen aus den Sportschuhen, damit diese trocknen und lüften können. Auch sollten die Schuhe nicht in der Sporttasche aufbewahrt werden, um den Erreger kein feuchtwarmes Klima zu bieten. Zusätzlich beugt eine regelmäßige Desinfektion der Schuhe einer Ansteckung vor. Ein weiterer Tipp zur Senkung des Nagelpilzrisikos: Im Schwimmbad sollten grundsätzlich Badeschuhe getragen werden.

Gut zu wissen: Eine effektive Prävention bietet auch das gründliche Abtrocknen der Füße, vor allem der Zehenzwischenräume nach dem Duschen oder Baden. Dies verhindert, dass sich Pilze einnisten und im feuchten Milieu vermehren. Patienten mit Bewegungseinschränkungen können ihre Füße auch bei niedriger Temperatur trocken föhnen.

Welche Vorteile sehen Sie in einer wasserlöslichen Lackgrundlage?

Dr. Bartosz Malisiewicz: Die wasserlösliche Lackgrundlage bietet den Vorteil, dass sie besser an den Nagel binden und der Wirkstoff dadurch tiefer in den Nagel eindringen kann. Im Nagel sind sehr feine Poren durch welche der wasserlösliche Lack bis dorthin sickern kann, wo der Wirkstoff den Pilz bekämpfen soll. Zudem zeigen sogenannte in vitro-Untersuchungen, dass die wasserlösliche Lackgrundlage selbst gegen einige Pilze und Bakterien wirkt und zusätzlich eine Barriere gegen Erreger bietet. Auch bei der Anwendung gibt es Vorteile: Wasserlösliche Lacke können im Gegensatz zu Acryllacken auch auf die umliegende Haut aufgetragen werden.