Laut einer AOK-Umfrage haben 57 Prozent der stark von Hautunreinheiten betroffenen jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren von einem geminderten Selbstwertgefühl berichtet. 47 Prozent haben sich für ihre Hautunreinheiten schon einmal geschämt. Foto: Yuliya/stock.adobe.com

Akne, Pickel, Hautunreinheiten: Hohe Betroffenheit und großer Leidensdruck bei jungen Menschen

Vor allem für junge Menschen sind sie eine Belastung: Hautunreinheiten. 96 Prozent der Bürger in Deutschland zwischen 14 und 29 Jahren waren davon schon mindestens einmal betroffen, ein Drittel (32 Prozent) hat sogar schon Erfahrungen mit starken Unreinheiten der Haut gemacht. Außerdem litt bereits jeder fünfte Jugendliche und junge Erwachsene (21 Prozent) schon einmal unter der Hautkrankheit Akne.

Diese Ergebnisse stammen aus einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der AOK, die die Gesundheitskasse zum Start ihrer neuen Jugendkampagne „Nur deine Hautkrankheit im Kopf?“ veröffentlicht hat. Die Umfrage macht auch deutlich: Das schlechte Hautbild sorgt bei vielen stark betroffenen Menschen für einen hohen Leidensdruck.

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Kosmetisches Problem kann die Psyche stark belasten

„Hautunreinheiten im Gesicht oder an anderen sichtbaren Körperregionen gehören eher zu den unschönen Kapiteln des Erwachsenwerdens. In den meisten Fällen handelt es sich dabei nur um ein kosmetisches Problem, das glücklicherweise von alleine wieder verschwindet. Wenn Pickel und Mitesser aber zu schwerwiegenden und dauerhaften Begleitern werden, kann dies sehr beeinträchtigend werden und sogar die Psyche stark belasten“, so Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.

Das bestätigen auch die Umfrageergebnisse, wonach über die Hälfte der stark von Hautunreinheiten betroffenen jungen Menschen (57 Prozent) in der Altersgruppe von einem geminderten Selbstwertgefühl berichtet, jede zweite stark betroffene Person (47 Prozent) hat sich für ihre Hautunreinheiten schon einmal geschämt, 61 Prozent haben sogar schon einmal Schwierigkeiten bei der Partnersuche befürchtet.

Mit Arzt die Akne-Therapie bereden

Personen, die schwer betroffen sind und darunter leiden, legt Reimann den Besuch in einer Arztpraxis ans Herz. „In schweren Fällen sollte der Rat einer Ärztin oder Arztes herangezogen werden. Sie können mit der passenden Therapie für eine deutliche Linderung der Akne sorgen, was sich auch positiv auf die mentale Gesundheit auswirken kann“, betont die AOK-Vorständin. Der Umfrage zufolge nahmen allerdings nur 49 Prozent der von starken Hautunreinheiten oder Akne betroffenen jungen Menschen dieses medizinische Angebot bisher in Anspruch.

Dass Beratungsbedarf besteht, belegen die forsa-Ergebnisse: So haben 37 Prozent der aktuell von Hautunreinheiten und Akne betroffenen Personen zwischen 14 und 29 Jahren bereits einmal zu den Ursachen und der Behandlung von Akne recherchiert. Rund die Hälfte aller von Hautunreinheiten betroffenen jungen Menschen sucht hierzu Rat und Unterstützung im Internet, jeder fünfte zwischen 14 und 29 Jahren nutzt dafür Social Media.

AOK -Plattform mit fundierter Information

„Genau auf diesen Kanälen möchten wir im Rahmen unserer neuen Jugendkampagne viele Wissenslücken schließen und Behandlungsmythen rund um das Thema Haut ausräumen“, betont Reimann mit Blick auf das digitale AOK-Engagement. Auf den Internetseiten der Gesundheitskasse werden beispielsweise nicht nur die vier verschiedenen Ausprägungen der Akne anhand von Bildern dargestellt, sondern auch die Unterschiede zu anderen Hautkrankheiten herausgestellt.

Die Vorständin der Gesundheitskasse hofft, dass Betroffene auf den AOK-Plattformen nun auch die gewünschte Unterstützung finden. Denn der Umfrage zufolge fühlen sich bisher nur 27 Prozent der jungen Menschen, die aktuell von Hautunreinheiten oder Akne betroffen sind, gut über die Hauterkrankung Akne informiert. Bei 32 Prozent hat die Fülle an verschiedenen Informationen und Meinungen zu Akne-Behandlungen sogar einen negativen Effekt, sie fühlten sich davon überfordert.

Link zur Kampagnenseite „Nur deine Hautkrankheit im Kopf?“: www.aok.de/hautsache

Was ist eigentlich Akne?

Definition: Akne ist die häufigste chronische Hauterkrankung, die durch entzündete und nichtentzündete Schädigungen der Haut gekennzeichnet ist. Betroffene Hautregionen sind meist Gesicht, Nacken sowie Brust und Rücken, da sich hier viele Talgdrüsen befinden.

Ursachen: Akne entsteht, wenn Haarfollikel und Talgdrüsen zu vermehrter Fettproduktion angeregt werden und gleichzeitig die Drüsenausgänge verstopft sind, zum Beispiel durch abgestorbene Hautzellen. Gründe für Akne können hormonelle Faktoren wie zum Beispiel eine erhöhte Testosteronproduktion, genetische Veranlagung, erhöhte Talgproduktion oder Umwelteinflüsse sein.

Symptome: Typische körperliche Symptome der Akne sind sogenannte weiße (geschlossene) oder schwarze (offene) Komedonen, also Mitesser. Diese anfänglichen Unreinheiten der Haut können sich verschlimmern und zu mäßiger Akne mit entzündeten Knötchen und Eiterbläschen oder schwerer Akne mit entzündeten zystischen Knötchen mit Verhärtungen werden.  pm

Das können Betroffene selbst bei Akne tun

Insbesondere bei mittelschweren und schweren Akne-Verläufen oder wenn sich die Akne verschlechtert, sollte dermatologischer Rat eingeholt werden. Betroffene sind nicht Schuld an der Entwicklung von Akne. Dennoch gibt es einiges, dass sie eigenständig tun können, um ihrer Akne entgegenzuwirken:

  • ein- bis zweimal tägliche Gesichtsreinigung mit pH-neutralen Produkten
  • Verwendung von nicht porenverstopfenden (komedogenen) Produkten
  • aktives Stressmanagement, z. B. durch Yoga oder Meditation
  • Auftragen medizinischer Salben oder Gels in Rücksprache mit Dermatologen
  • Verzicht auf Zigaretten