Zu den Aufgaben einer Hebamme gehören unter anderem die Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft, die Begleitung bei der Geburt, die Unterstützung bei der Wochenbettbetreuung oder die Beratung zu Themen wie Stillen, Ernährung und Pflege des Neugeborenen. Foto: Monkey Business/stock.adobe.com

Geburtshilfe stärken: Baden-Württemberg verbessert Vergütung für Hebammen

Gesundheitsminister Manne Lucha hat in dieser Woche eine Änderung der Hebammengebührenordnung unterschrieben und damit den Weg für eine bessere Bezahlung der Hebammen in Baden-Württemberg frei gemacht. Letztlich sichert das auch die Qualität und Vielfalt der Geburtshilfe im Südwesten.

30 Prozent mehr Vergütung für Geburtshilfe

Die Hebammengebührenordnung des Landes regelt, welche Gebühren freiberuflich tätige Hebammen für ihre Leistungen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung erheben dürfen. Mit der Änderung der Verordnung wird die Vergütung für Hebammen angehoben, die für beihilfeberechtigte und privat versicherte Frauen Geburtshilfe geleistet haben. Die Vergütung für diese Leistungen steigt um knapp 30 Prozent.

„Wir gleichen Vergütungsnachteile aus, die sich bisher bei der geburtshilflichen Versorgung von Frauen ergaben, die beihilfeberechtigt und privat versichert sind, im Vergleich zu gesetzlich versicherten Frauen. Damit stärken wir den Hebammen den Rücken, die in der Geburtshilfe arbeiten“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.

Höhere Vergütungssätze ab Juni abrechenbar

Von der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten Hebammen für Leistungen der Geburtshilfe einen Sicherstellungszuschlag. Damit sollen finanzielle Belastungen für Hebammen ausgeglichen werden, die vor allem bei einer geringen Anzahl von Geburten mehr Geld für die Haftpflichtversicherung zahlen müssen. So wird sichergestellt, dass auch Hebammen, die nur wenige Geburten im Jahr betreuen, durch ihre Prämie zur Berufshaftpflichtversicherung nicht überlastet werden und deshalb die freiberufliche Geburtshilfe aufgeben. Die höheren Vergütungssätze können ab dem 1. Juni 2024 abgerechnet werden.

Zusätzlich wird mit der Überarbeitung der Hebammengebührenordnung ein Muster für einen maschinenlesbaren Vordruck bei Abrechnungen eingeführt. Das vermindert den Verwaltungsaufwand bei den Beihilfestellen des Bundes, der Länder und der Kommunen und senkt die Bearbeitungszeiten für die Anträge zur Kostenerstattung.   

Fachkräfte mit hoher Verantwortung

Hebammen sind Fachkräfte im Gesundheitswesen, die Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett betreuen. Zu den Aufgaben einer Hebamme gehören unter anderem die Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft, die Begleitung bei der Geburt, die Unterstützung bei der Wochenbettbetreuung, die Beratung zu Themen wie Stillen, Ernährung und Pflege des Neugeborenen sowie die Unterstützung bei körperlichen und seelischen Veränderungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Beruf der Hebamme anspruchsvoll und verantwortungsvoll ist und eine hohe Fachkompetenz erfordert. Hebammen leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Mutter und Kind und sind eine wichtige Stütze im Bereich der Geburtshilfe.

Der Ausbildungsweg zur Hebamme umfasst in der Regel eine dreijährige Ausbildung an einer Hebammenschule oder einer Hochschule. Die Ausbildung beinhaltet theoretische und praktische Lehrinhalte in Bereichen wie Anatomie, Physiologie, Geburtshilfe, Wochenbettbetreuung, Stillberatung, psychosoziale Betreuung und Notfallmedizin. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung legen angehende Hebammen eine staatliche Prüfung ab und erhalten die Berufszulassung als Hebamme.     pm/tok