Der Griff zur Schlaftablette sollte nicht zur Selbstverständlichkeit werden. Eine mögliche Abhängigkeit kann kontraproduktiv für das erhoffte erholsame Schlaferlebnis sein. Foto: Pixel-Shotstock.adobe.com
So hilft die 5-K-Regel gegen Abhängigkeit von Schlaftabletten
Wer schlecht und zu wenig schläft, schadet seiner Gesundheit. Wer unter Schlafproblemen leidet, greift oft zu Schlafmitteln, aber diese sind gefährlich. Was kann man tun, um eine Abhängigkeit zu vermeiden? Da wäre zum Beispiel die 5-K-Regel.
Was das ist, erklärt die aktuelle Ausgabe des Apothekenmagazins „Senioren Ratgeber“. Das sind die einzelnen Bestandteile der 5-K-Regel:
- Klare Diagnose und Notwendigkeit
- Keine Gegenanzeigen
- Kleinste mögliche Dosis
- Kurze Einnahmedauer
- Kein plötzliches Absetzen
Diese 5-K sind vorweg mit dem Arzt zu klären. Schließlich soll sich das Nervensystem nicht an das Schlafmittel anpassen, was den Körper davor bewahren kann, eine immer höhere Dosis für den erhofften Schlafeffekt zu brauchen.
Nicht zu lange nehmen, nicht abrupt absetzen
Das Problem mit der Abhängigkeit: Zuerst helfen die Tabletten gut, also nehmen viele sie länger ein als nötig. Nach zwei bis vier Wochen lässt die Wirkung nach, weil das Gehirn sich daran gewöhnt hat. Beim abrupten Absetzen zeigen sich Entzugserscheinungen, die den Symptomen ähneln. Deshalb sollte die Dosis in Absprache mit dem Arzt langsam verringert werden.
Manche erhöhen sie aber – das Mittel wirkt wieder, aber auch der Toleranzeffekt wird größer. Es zeigen sich Veränderungen im Denken und Verhalten, weil Nervenkontakte abstumpfen.
Nicht um jeden Preis Tabletten organisieren
Sind Betroffene abhängig, tun sie alles, um an neue Tabletten zu kommen – vom Ärztewechsel bis hin zu illegalen Käufen im Internet. Jeder Versuch, die Mittel abzusetzen, führt zu Entzugserscheinungen. Spätestens jetzt ist professionelle Hilfe nötig, um auf die Tabletten verzichten zu können.
Einfache Wege zur erholsamen Nachtruhe
Wer schläft, sündigt nicht, sagt schon der Volksmund. Ausreichend Schlaf ist außerdem wichtig für unsere Gesundheit und nicht zuletzt ist es einfach schön, abends im Bett die Augen zu schließen und eine erholsame Nachtruhe zu genießen. Was wir tun können, wenn es mit dem Schlafen nicht so gut klappt?
„Haben wir nur ein oder zwei Nächte Schlaf-Schwierigkeiten oder ist es ein Dauerproblem? Diese Frage sollten wir uns zuerst stellen“, sagt Dr. Laura Weisenburger von der „Apotheken Umschau“. Und: „Wenn man eine Woche lang feststellt: ‚es wird schwer‘, kann man solche Sachen tun wie regelmäßige Zubettgehzeiten, regelmäßige Aufstehzeiten, regelmäßig Sport – das hilft da schon.“
„Schlafhygiene“ nennen Experten solche Maßnahmen, die uns zu einer besseren Nachtruhe verhelfen. Auch die folgenden Tipps von Dr. Laura Weisenburger gehören dazu: „Dass man sich ein Einschlafritual etabliert. Zum Beispiel abends noch einmal schön warm duschen, ein Buch lesen oder derartiges, etwas, was immer wieder kommt und natürlich darauf achten, abends nicht zu schwer zu essen, auch das kann den Kreislauf nochmal anregen.“
Bei verschreibungspflichtigen Mitteln Nebenwirkungen beachten
Und was ist mit Schlafmitteln? „Wenn ich so etwas nehme wie pflanzliche Schlafmittel – Baldrian, Lavendel – dann muss ich damit rechnen, dass die vielleicht auch keine so durchschlagende Wirkung haben. Alles andere, was kräftiger ist, ist meistens auch verschreibungspflichtig. Da brauche ich dringend eine ärztliche Begleitung, denn die können Nebenwirkungen haben, ich muss darauf achten, wie lange ich sie nehme, die dürfen nicht ewig genommen werden und können teilweise sogar eine Abhängigkeit erzeugen.“
Wer abends Probleme mit dem Einschlafen hat, sollte den Mittagsschlaf besser weglassen, hat die „Apotheken Umschau“ geschrieben. Powernaps von bis zu einer halben Stunde seien aber erlaubt. pm