Mindestens einmal im Jahr sollte die Hausapotheke überprüft und bei Bedarf neu bestüclt oder aussortiert werden. Foto: Elnur/stock.adobe.com
Von Schmerzmittel bis Wundsalbe: Das gehört in die Hausapotheke
Die milden Temperaturen und ersten Sonnenstrahlen machen nicht nur Lust auf mehr Zeit im Freien. Das schöne Wetter motiviert auch zum Frühjahrsputz und Ausmisten in den eigenen vier Wänden. Dabei sollte auch die Hausapotheke nicht vergessen werden. Gute Gründe dafür gibt es viele.
Nicht selten enthält die Hausapotheke leere Arzneipackungen oder bereits abgelaufene Medikamente. Aber welche Mittel gehören überhaupt ins Medikamentenschränklein, wie sollten Medikamente zuhause gelagert und wie nach Ablauf des Verfallsdatums entsorgt werden? Darüber informiert die Stiftung Gesundheitswissen.
Mindestens einmal im Jahr prüfen
Ein Wespenstich am Arm, ein Schnitt mit dem Küchenmesser oder Kopfschmerzen bei Wetterumschwung: Um kleinere Wunden zu versorgen oder vorübergehende Beschwerden zu lindern, empfiehlt es sich, einen Vorrat an Medikamenten und Verbandsmaterialien im Haus zu haben. Es gibt auch Dinge, bei denen man nicht direkt an die Hausapotheke denkt, zum Beispiel ein paar Einmalhandschuhe. Mindestens einmal im Jahr sollte man seine Hausapotheke prüfen.
Diese Mittel sollten Sie griffbereit haben
Die Hausapotheke sollte einen Mix aus Medikamenten, Verbandsmaterial und einigen Hilfsmitteln enthalten. Je ein Medikament gegen
–> Schmerzen
–> Fieber
–> Erkältungsbeschwerden
–> Übelkeit, Durchfall und Erbrechen
sollten zur Grundausstattung der eigenen Hausapotheke gehören.
Auch je ein Mittel gegen
–> Insektenstiche
–> leichte Verbrennungen
–> Sonnenbrand
sollte nicht fehlen.
Dazu kommt gegebenenfalls ein Vorrat an den persönlichen, vom Arzt verschriebenen Medikamenten zur regelmäßigen Einnahme – wie beispielsweise Cholesterinhemmer.
Um Wunden schnell und fachgerecht versorgen zu können, empfiehlt sich ein Grundstock an Verbandszeug. Dazu gehören
–> Wund- und Heftpflaster
–> Verbandspäckchen
–> keimfreie Wundkompressen
–> Verbandtücher
–> Fixierbinden
–> Dreiecktuch
–> Wundreinigungstücher
In der Hausapotheke sollten ebenfalls griffbereit sein:
–> Fieberthermometer
–> Pinzette
–> Schere
–> Desinfektionsmittel
–> Einweghandschuhe.
Für Babys und Kinder bis sechs Jahre rät die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zudem unter anderem zu einem Vorrat an schmerzlindernden und fiebersenkenden Zäpfchen, Wund- und Heilsalbe sowie abschwellenden Nasentropfen.
Um im Notfall nicht lange suchen zu müssen, sollten der Hausapotheke zudem die Anschriften und Telefonnummern wichtiger Kontakte wie die des behandelnden Hausarztes, des Kinderarztes und wichtiger Fachärzte beiliegen.
Die Stiftung Gesundheitswissen hat eine Checkliste für die persönliche Hausapotheke zusammengestellt. Sie können diese hier herunterladen und dann ausdrucken und bei Bedarf in ihrem Medizinschränklein anbringen.
Medikamente richtig lagern
Arzneimittel sollten trocken und kühl gelagert werden und für Kinder unzugänglich sein. Hierfür bietet sich zum Beispiel ein abschließbarer Medikamentenschrank an. Dieser sollte weder im Badezimmer noch nahe einer Heizung oder an einem Ort mit direkter Sonneneinstrahlung platziert werden.
Nach Möglichkeit sollten freiverkäufliche Medikamente von rezeptpflichtigen Mitteln getrennt aufbewahrt werden.
Medikamente für Haustiere gilt es, separat von der Hausapotheke zu lagern, um Verwechslungen zu vermeiden.
Abgelaufene Arzneimittel richtig entsorgen
Sind Medikamente abgelaufen, sollten diese direkt entsorgt werden – jedoch niemals im Waschbecken oder in der Toilette. Wie Medikamente zu entsorgen sind, regelt jede Kommune unterschiedlich. Über die jeweilige Regelung im Wohnort informiert die Webseite arzneimittelentsorgung.de.
Gut zu wissen: Die Haltbarkeit von Cremes, Salben und Säften kann sich nach dem Öffnen verkürzen. Um hier den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, das Öffnungsdatum direkt auf der Verpackung zu vermerken. Auch Verbandsmaterial sollte regelmäßig erneuert werden, da es nach dem Ablaufdatum gegebenenfalls nicht mehr steril ist.
Wann ist der Gang zum Arzt angeraten?
Nicht alle Verletzungen oder Beschwerden lassen sich mit der eigenen Hausapotheke behandeln. In bestimmten Fällen ist ärztliche Hilfe nötig, zum Beispiel wenn Verletzungen stark bluten oder Beschwerden anhalten.
Ist eine Situation lebensbedrohlich, sollten Patienten den Notruf 112 rufen. Bei starken, nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116 117 in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen oder der eigene Hausarzt zu den regulären Sprechzeiten. pm/tok