„Ein rundum gesundes Leben auf allen Ebenen zu führen, grenzt an einen Fulltime-Job“, sagt Zukunftsforscherin Corinna Mühlhausen. Für sportliche Bewegung kann man aber auch daheim Raum und Zeit finden. Foto: alfa27/stock.adobe.com

So gesund lebt die Generation 50plus – Interview mit Trendforscherin

Wie sehr rückt die eigene Gesundheit in den Fokus, wenn man die Lebensmitte überschritten hat? Was motiviert zu einem gesünderen Lebensstil – und was steht dem manchmal im Weg? Wie denken, fühlen und handeln Menschen ab 50 heute, wenn es um ihre Gesundheit geht? Auf Basis einer breit angelegten Bevölkerungsumfrage ist die Arzneimittelmarke ratiopharm der Frage „Wie gesund lebt 50plus?“ auf den Grund gegangen.

Ziel der im April 2025 durchgeführten bundesweit repräsentativen Umfrage von Verian unter 1005 Personen ab 50 Jahren war es, ein realistisches Stimmungsbild der deutschen Bevölkerung in dieser Altersgruppe zu erhalten – von der Bedeutung gesunder Routinen bis hin zu alltäglichen Herausforderungen. Die Ergebnisse zeichnen ein eindeutiges Bild: Die Generation 50plus ist heute gesundheitsbewusster denn je. Das ratiopharm-Dossier „Wie gesund lebt 50plus?“ (PDF-Datei, 5 MB) zeigt: 94 % der Menschen über 50 ist die eigene Gesundheit wichtig oder sehr wichtig. Und dennoch gaben auch 39 % der Befragten an, dass es ihnen schwer oder zumindest teilweise schwer fällt, aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Hier möchte ratiopharm mit dem Online-Ratgeber „Gesund über 50“ Unterstützung leisten – mit praktischen Tipps, fundierten Informationen und nützlichen Service-Materialien. Denn oft sind es bereits kleine Veränderungen, die langfristig einen großen Unterschied machen. 

Quelle: ratiopharm, Dossier „Wie gesund lebt 50plus?“ / Foto: aletia2011/stock.adobe.com / Grafik: Carolin Stegh, PZ-Medien

Fit und gesund über 50:  So gelingt es

Die eigene Gesundheit bewusst in den Mittelpunkt zu rücken – dafür ist es nie zu spät. Auch mit über 50 lohnt es sich, aktiver zu leben, besser auf sich zu achten und neue gesunde Routinen zu entwickeln. Mit ein wenig Motivation und den richtigen Impulsen lässt sich das gut Schritt für Schritt umsetzen. 

  • Ausgewogen essen: Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen und hilft, Energie und Leistungsfähigkeit zu erhalten.
  • Regelmäßig bewegen: Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt Herz, Kreislauf und Muskulatur und beugt zahlreichen Krankheiten vor.
  • Stress abbauen: Wer aktiv entspannt, fördert innere Ruhe, erholsamen Schlaf und Ausgeglichenheit im Alltag.
  • Gedächtnis trainieren: Wer sein Gehirn regelmäßig fordert, stärkt Konzentration und Merkfähigkeit und bleibt geistig fit.

Trend- und Zukunftsforscherin Corinna Mühlhausen im Interview

Wie sich die Generation 50plus von anderen unterscheidet und welche Gesundheitsangebote künftig die Nachfrage bestimmen werden, darüber berichtet Corinna Mühlhausen, Expertin im Bereich Trend- und Zukunftsforschung, im Interview auf Vital-Region.de. 

Welche gesellschaftlichen Trends beeinflussen aktuell das Gesundheitsverhalten der Menschen über 50 besonders stark?

Corinna Mühlhausen: Was die Menschen in Deutschland und in vielen Teilen der Welt derzeit besonders stark umtreibt, ist ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis. Seit etlichen Jahren schon haben wir das Gefühl, dass wir von einer Krise in die nächste taumeln, ja mehr noch, dass sich aus der Bugwelle der einen Krise gleich wieder die nächste Riesenwelle auftürmt, immer weiter, so lange, bis alles über uns zusammenbricht. In der Zukunftsforschung sprechen wir von einer Omnikrise, weil tatsächlich alle Probleme miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen und verstärken: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine löste die Energiekrise aus, die zur Inflation beitrug, woraus Probleme in Konsum und wirtschaftlicher Prosperität erwachsen, was wiederum Anlass ist, das Einhalten der Klimaschutzziele auf den Prüfstand zu stellen usw.

Die Folge dieser erlebten Hilflosigkeit und Angst ist einerseits ein Rückzug ins Private – wo aber auch eine irre hohe Komplexität und Unsicherheit auf uns warten – und andererseits eine verstärkte Sehnsucht nach Selbstwirksamkeit. Gerade die Generation der ab 50-Jährigen versucht die Kontrolle zurückzugewinnen, indem sie sich verstärkt um den Erhalt der eigenen Gesundheit kümmert, nach dem Motto: Wenn alles um mich herum unsicher scheint, möchte ich mich zumindest auf meine eigenen Stärken verlassen können – auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Deswegen wird trainiert, analysiert und optimiert – die Ernährung genauso wie die Bewegung oder der Schlaf. Fleisch, Alkohol, Zucker, Handynutzung – alles kommt auf den Prüfstand, der Hedonismus hat (vorerst) ausgedient.

Wie wird sich das Gesundheitsverhalten der Menschen über 50 in den nächsten 10 Jahren verändern? 

Corinna Mühlhausen: In den kommenden Jahren werden wir erleben, dass gerade die Altersgruppe ab 50 Jahren ihr Engagement in Punkto gesundheitliche Vor- und Fürsorge weiter ausbauen wird. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Komplexität in unserem Leben weiter zunimmt – theoretisch ist alles möglich, hinter jeder Ecke wartet eine neue Chance auf uns, und älter werden können wir auch später noch. Zum anderen wird es auch schlichtweg von uns erwartet: Alt und gebrechlich zu werden ist keine Option, wenn alle lebenslang an der Optimierung der ganzheitlichen Gesundheit arbeiten. Also gilt es am Ball zu bleiben – im Job genauso wie im Privaten.

Auch Unwissenheit ist keine gute Ausrede mehr: Internet und Social Media sei Dank sind wir längst zu Experten in allen gesundheitlichen Fragen geworden und kaum etwas eignet sich so gut zum Deep Talk wie das Thema Gesundheit. Doch natürlich wird es auch in Zukunft noch Menschen geben, die den Gegentrend leben: die sich dem Zwang entziehen, ständig an einer besseren Version ihrer Selbst zu arbeiten. Die vielleicht gerade einmal die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, sich ansonsten aber nicht groß in ihrem Ernährungs-, Bewegungs- oder Schlafverhalten beeinflussen lassen. Auch diese Form des Umgangs mit den eigenen körperlichen, geistigen und seelischen Möglichkeiten muss in einer freiheitlich-liberalen Gesellschaft toleriert werden.

Welche Gesundheitstrends sehen Sie am Horizont speziell in dieser Altersgruppe?

Corinna Mühlhausen: Theoretisch haben Menschen aller Altersgruppen heute die Möglichkeit, sich mit Hilfe von digitalen Gesundheitsservices rund um die Uhr und 24/7 selbst zu überwachen und an der Verbesserung der ganzheitlichen Gesundheit zu arbeiten – es sind aber die Menschen in der Altersgruppe ab 50 Jahren bis ungefähr Mitte 60, die sich besonders stark für einen solchen Healthstyle interessieren. Den noch Älteren ist diese Form der Eigenoptimierung noch nicht in die Wiege gelegt worden, den Mittelalten und Jungen fehlt es schlichtweg an Zeit oder Geld, um alles in Anspruch zu nehmen, was die Gesundheitsmärkte hergeben. Und auch wenn junge Menschen heute gesundheitsbewusster sind als jede andere junge Generation vor ihnen, spüren sie noch nicht auf die gleiche Weise wie die Generation 50+, dass Gesundheit und Jugendlichkeit endlich sind und deswegen gehegt und gepflegt werden wollen.

Naturgemäß ist es das große Themenfeld der Longevity, das dazu beiträgt, dass sich die Menschen in der Altersgruppe ab 50 Jahren besonders intensiv um ihre eigene Gesundheit kümmern. In den nächsten Jahren werden weitere Spielarten und Trends rund um ein gesundes Altern aufpoppen, neben dem Biohacking sehen wir schon die Idee eines Peak Ages – also den Versuch, das Altern als solches zu stoppen – genauso aber des Slow oder Soft Ageings – bei dem es darum geht, die Veränderungen des Alterns liebevoll zu umarmen und nicht auf Teufel komm raus aufhalten zu wollen.

Warum fällt es manchen Menschen leichter, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, während andere daran scheitern?  

Corinna Mühlhausen: Wie leicht oder schwer es Menschen fällt, sich nachhaltig um die eigene Gesundheit zu kümmern, hat sowohl mit intrinsischer [Anm.: von innen gesteuerter] als auch mit extrinsischer [Anm.: von außen gesteuerter] Motivation zu tun, sprich mit der Art und Weise, wie ich auch in anderen Bereichen meine Ziele zu erreichen suche, was ich über gesundheitliche Vorsorge weiß, welche Einflussfaktoren mich in Kindheit und Jugend geprägt haben. Bildung und Wissen über die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Gesundheitsengagement und einem langen, erfüllten Leben sind ganz entscheidend, wenn es darum geht, sich diesen Herausforderungen zu stellen.

Manchem fehlt es schlichtweg an Zeit und/oder Geld – wer etwa auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen ist, hat es zum Beispiel gar nicht so leicht, sich wirklich gesund zu ernähren: Convenience-Produkte sind oftmals günstiger als frisches Obst und Gemüse. Und wer andere Prioritäten im Leben setzt, hat dann vielleicht auch nicht mehr mehrere Stunden pro Woche frei, in denen man sich mit Ausdauersport fit hält, seine Koordination und sein Gedächtnis trainiert, Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen macht, sich auch noch etwas Leckeres, Gesundes zu Essen macht, seine Haut pflegt usw. Ein rundum gesundes Leben auf allen Ebenen zu führen, grenzt an einen Fulltime-Job und nicht alle sind gleich gut darin zu priorisieren, was ihnen wirklich wichtig ist.

Nicht umsonst beobachten wir in der Forschung bereits den Trend des Wellbeing Burnouts: Immer mehr Menschen sind es leid, Rund-um-die-Uhr an der Optimierung des eigenen Gesundheitszustandes zu arbeiten. Sie fokussieren sich auf ein oder zwei Themenfelder im gesamten Spektrum gesundheitlicher Vor- und Fürsorge – und das ist dann auch in Ordnung so.

Was können Medien dazu beitragen, Menschen über 50 zu einem gesünderen Leben zu motivieren? 

Corinna Mühlhausen: Bei vielen Menschen im Alter ab 50 Jahren handelt es sich um echte Expertinnen und Experten rund um das Themenfeld Gesundheit. Genauso sollten sie dann auch kommunikativ adressiert werden. Mal abgesehen von einer kleineren Gruppe, die sich bewusst oder unbewusst dafür entscheidet, nichts zu tun, was der Verlängerung des eigenen gesunden Lebens dient, zeichnet sich die Mehrheit in dieser Generation durch ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein aus.

Es wird in Zukunft also darum gehen, dem älter werdenden Healthstyler auf Augenhöhe zu begegnen, ihr oder ihm spannende Forschungsergebnisse rund um Longevity und Pro Aging aufzubereiten und zum Mitmachen und Austauschen anzuregen. Die Lebensentwürfe der Menschen 50+ sind natürlich bunt und vielfältig, so gilt hier wie in jeder guten Kommunikation: „One fits all“ hat ausgedient. In Zukunft wird es darum gehen, aus einer großen Zielgruppe, die da heißt: Gesundheitsbewusste Menschen ab 50 Jahren, viele kleinere Mikrozielgruppen zu entwickeln. Das können dann „Achtsamkeitsinteressierte Ältere“, „Sportbegeisterte Mittfünfzigjährige“, „Self Tracking Experts in den besten Jahren“ oder „Longevity Lovers 50+“ sein…

Je besser wir die Werte, Wünsche und Bedürfnisse der avisierten Zielgruppen verstehen, umso besser wird unsere Botschaft rezipiert werden. Das gilt gleichermaßen für mediale wie für werbliche Angebote – wobei es bei Letzteren noch entscheidender ist, dass es einen Match zwischen den Werten einer beworbenen Marke und denen der potenziellen Käufer gibt. Der Markt für gesundheitsdienliche Produkte und Services ist riesig – jeder Anbieter sollte sich also darum bemühen, seine Alleinstellung klar zu kommunizieren. Perfekt wird es dann, wenn es nicht bei der passiven Rezeption bleibt, sondern diese facettenreichen Gesundheitsbegeisterten ab 50-Jährigen aktiv involviert und zum Austausch angeregt werden.

Zur Person

Corinna Mühlhausen ist seit mehr als 25 Jahren als Trend- und Zukunftsforscherin tätig. Die Diplom-Kommunikationswirtin (UdK Berlin) stammt aus der Schule des TRENDBUERO Hamburg. Zusammen mit Peter Wippermann hat die freie Autorin, Journalistin, Referentin und Moderatorin den Begriff „Healthstyle“ geprägt. Von 2020 bis 2023 arbeitete sie eng mit dem Zukunftsinstitut Wien/Frankfurt zusammen. Neben Lehraufträgen an der AMAK AG und der Technischen Hochschule Lübeck (2019/2020) unterrichtet Corinna Mühlhausen seit 2021 Trend- und Zukunftsforschung an der Mercator School of Management. Neben ihrer Tätigkeit als Trendcoach arbeitet sie außerdem als Lead Trend- und Zukunftsforschung bei der URANOS GmbH.

Info

Die rund 2900 Mitarbeiter der Teva GmbH arbeiten daran, den Zugang zu Arzneimitteln für Millionen von Menschen zu vereinfachen und den Patienten ein Stück Unabhängigkeit zurückzugeben. Mit ratiopharm gehört auch Deutschlands bekannteste Arzneimittelmarke zu Teva Deutschland. Teva Global – Teva Pharmaceutical Industries Ltd. (NYSE und TASE: TEVA) entwickelt und produziert seit mehr als einem Jahrhundert Arzneimittel und ist ein weltweit führender Anbieter von Generika und Spezialarzneimitteln mit einem Portfolio von über 3500 Produkten. Mehr auf www.tevapharm.com pm/tok