Augen auf im Straßenverkehr – das ist eigentlich selbstverständlich. Man muss aber auch die Ohren offen halten, um gefährliche Situationen zu erkennen. Wer dann Musik hört und nebenbei noch das Handy am Ohr hat, gefährdet sich und andere. Ebenfalls wichtig für Menschen ab 50 Jahren sind Hörtests. Foto: sementsova321/stock.adobe.com

Welttag des Hörens: Wenn der Verkehr leiser wird, gewinnt gutes Hören an Bedeutung

Gutes Hören ist gerade im Straßenverkehr wichtig, um Warnsignale, Hupen, Sirenen und andere wichtige akustische Hinweise rechtzeitig wahrzunehmen. Dies gilt sowohl für Autofahrer als auch für Fußgänger und Radfahrer. Hörgesundheit und akustische Ablenkungen sind dabei zwei Seiten einer Medaille.

Anlässlich des Welttags des Hörens am 3. März macht der Direktversicherer DA Direkt auf die wichtige Rolle des Hörvermögens für die Sicherheit im Straßenverkehr aufmerksam.

Akustische Ablenkungen im Auto

Laut aktueller DA Direkt Ablenkungsstudie rangiert das Hören von Musik, Podcasts oder Hörbüchern bei zwei Drittel der Autofahrer auf Platz 1 der ablenkenden Tätigkeiten während der Fahrt. Knapp jeder Zweite telefoniert im Auto über eine Freisprechanlage – jeder Zehnte sogar mit dem Smartphone in der Hand.

„Ob akustische Ablenkungen im Auto zum Sicherheitsrisiko werden, hängt neben der Lautstärke entscheidend davon ab, wie die Geräte genutzt werden. Häufiges Umschalten des Radio-Senders, Bedienen der Streaming-App oder das Telefonieren mit dem Smartphone in der Hand sind während der Fahrt zu vermeiden. Der Fokus sollte immer auf dem Verkehrsgeschehen liegen“, sagt Silvia Künnemann, KfZ-Versicherungsexpertin bei DA Direkt.

Das Ohr als „drittes Auge“: Wenn Kopfhörer und Handy ablenken

Das Ohr gilt häufig als „drittes Auge“, um vor Gefahren zu warnen. Dennoch zählen Radfahrer mit Kopfhörern und Fußgänger mit zum Smartphone gesenktem Kopf vielerorts zum Straßenbild. So gibt knapp ein Drittel der Radfahrer zu Protokoll, während der Fahrt Musik über Kopfhörer zu hören. Knapp ein Viertel telefoniert während der Fahrt und liest eingehende Nachrichten auf dem Smartphone.

Für Fußgänger ist das Smartphone ebenfalls ein ständiger Begleiter. Den Blick aufs Handy nutzen beispielsweise 40 Prozent der Fußgänger regelmäßig zur Navigation. Gerade in Zeiten, wo der Straßenverkehr durch E-Autos und E-Scooter tendenziell leiser wird, sind herannahende Verkehrsteilnehmer erst spät zu erfassen – die Unfallgefahr steigt.

Sicher unterwegs mit gutem Gehör

Hörminderung setzt oft schleichend und über Jahre unbemerkt ein, da das Gehirn ausbleibende akustische Reize zunächst kompensiert. Wenn es jedoch im entscheidenden Moment versagt, können die Folgen gravierend sein. Daher empfehlen HNO-Ärzte jährliche Hörtests ab 50. Laut einer weiteren Befragung von DA Direkt kommen nur 15 Prozent der 50- bis 69-Jährigen dieser Empfehlung nach.

„Sicheres Fahren erfordert die volle Aufmerksamkeit und Wahrnehmung aller Verkehrsteilnehmer. Hörverlust und akustische Ablenkungen können die Fähigkeit beeinträchtigen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren“, erklärt Silvia Künnemann. „Wir möchten daher alle Verkehrsteilnehmer ermutigen, regelmäßig ihre Hörfähigkeit überprüfen und bei Bedarf entsprechend versorgen zu lassen.“ pm

Info

Basis der oben genannten Ergebnisse der Ablenkungsstudie ist eine von infas Quo im Oktober 2024 durchgeführte, repräsentative Online-Befragung von 2145 deutschen Autofahrern ab 18 Jahren, die regelmäßig (mindestens zwei- bis dreimal die Woche) im eigenen Wagen oder Geschäftswagen unterwegs sind.

Basis der Gesundheitsbefragung ist eine im September 2024 durchgeführte repräsentative Befragung deutscher Haushalte durch infas quo von 1210 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren.

Weitere Informationen: www.da-direkt.de